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Corona-Testbescheinigungen sorgen an der Gesamtschule für Mehraufwand
Coronavirus
Mit dem Start des Präsenzunterrichts wurde die Gesamtschule zum Testzentrum. Schulleiter Norbert Hohmann: „Ich finde nicht, dass es Aufgabe von Schule ist, Testbescheinigungen auszustellen.“
Durch das Land wurde den Schulen zur Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts am Montag auferlegt, dass sie Testbescheinigungen für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer ausstellen sollen. „Das ist eine Dienstanweisung. Punkt“, sagt Hohmann. Und diese werde natürlich befolgt.
Seit Ende März gibt es die Selbsttests an der Schule, die mittlerweile zum Alltag gehören. Immer montags und mittwochs wird getestet. Ab jetzt können Schüler und Lehrer dazu eine Testbescheinigung erhalten. Hintergrund ist, dass kostenintensive Doppeltests in Testzentren so vermieden werden sollen.
Maximal 2.400 Bescheinigungen pro Woche
Bei der Menge an Schülern und Lehrern an der Gesamtschule könnten so pro Woche maximal 2.400 Bescheinigungen pro Woche zusammenkommen, so Hohmann, „die viele nicht brauchen“. Einen solchen Papierwust will man vermeiden. Deshalb bekommen die Schüler nur auf Anforderung ein Formular, das die Lehrer unterschreiben dürfen - die Schüler setzen ihre persönlichen Daten in das Formular ein.
Bei den Lehrern bescheinigen die sechs Mitglieder der Schulleitung die Tests. „Das ist handhabbar“, sagt Hohmann. Pro Klasse seien es derzeit ungefähr fünf bis sechs Schüler, die eine Bescheinigung bräuchten, oft für Angebote der Sportvereine. Rund 200 Testbescheinigungen, schätzt Hohmann, würden pro Test ausgestellt.
„Nicht Aufgabe von Schule“
Aufgrund der weiteren Lockerungen könnte sich Hohmann vorstellen, dass die Nachfrage nach Testbescheinigungen eher abnimmt. Und er sagt auch deutlich: „Ich finde, dass es nicht Aufgabe von Schule ist, Testbescheinigungen auszustellen. Aber wir haben jetzt die Anweisung und machen das ordentlich.“
Den Start in den Präsenzunterricht am Montag hat Hohmann in guter Erinnerung: „Es war eine ausgesprochen fröhliche, freundliche, entspannte Stimmung“, so der Schulleiter. „Die Schülerinnen und Schüler haben sich gefreut, dass sie sich alle wiedergesehen haben. Bei den Lehrerinnen und Lehrern war es genauso.“ Schließlich sei man seit Mitte Dezember immer nur „in halber Besetzung“ in der Schule gewesen. Die vollen Klassenräume seien „für alle ungewöhnlich“.
LED-Leinwand stand nicht zur Verfügung
Für die Entlassfeiern des 10er-Jahrgangs und der Abiturienten im Autokino Dorsten am 26. Juni musste noch ein Problem ausgeräumt werden, so Hohmann, da die im vergangenen Jahr genutzte LED-Leinwand nicht zur Verfügung steht. Eine Übertragung per herkömmlicher Leinwand funktioniert aber nur im Dunkeln. Mithilfe eines Streaming-Anbieters soll nun das Bühnen-Geschehen auf mobile Endgeräte in Autos übertragen werden. Die Kosten übernimmt laut Hohmann der Förderverein.
Berthold Fehmer (Jahrgang 1974) stammt aus Kirchhellen (damals noch ohne Bottrop) und wohnt in Dorsten. Seit 2009 ist der dreifache Familienvater Redakteur in der Lokalredaktion Dorsten und dort vor allem mit Themen beschäftigt, die Schermbeck, Raesfeld und Erle bewegen.
