Die Bürgermeister in Dorsten und Schermbeck präferieren weiterhin das Rüster Feld als möglichen Kooperationsstandort. Sie fordern den RVR auf, nun zeitnah Gespräche zu führen.

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Bürgermeister hoffen weiter aufs Rüster Feld und erwägen eine Klage

rnGewerbegebiet

Dorsten und Schermbeck hoffen weiter auf einen Kooperationsstandort am „Rüster Feld“. Man wolle zeitnah mit der RVR-Leitung darüber sprechen - und tat dies bereits am Dienstagmorgen.

Schermbeck

, 29.06.2021, 13:39 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die RVR-Verbandsversammlung hatte am Freitag den „Sachlichen Teilplan regionale Kooperationsstandorte“ verabschiedet: für 24 Gemeinden übergreifende Flächen im Ruhrgebiet mit einer Gesamtgröße von 1.300 Hektar für gewerbliche und industrielle Entwicklung.

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Im Gesamtpaket wurde auch der Emmelkämper Brauck als möglicher Standort zwischen Schermbeck und Dorsten beschlossen. Gegen das Votum beider Kommunen, die das Rüster Feld bevorzugen. Es fehle beim Rüster Feld aber der Siedlungsanschluss, so der RVR.

Gespräche in strittigen Fällen

Die Politik trug den Regionalplanern auf, in strittigen Fällen mit den Kommunen über Ersatzflächen zu sprechen. „Nach Überzeugung der Gemeinde Schermbeck und der Stadt Dorsten sowie nach gutachterlichen Stellungnahmen ist das Rüster Feld sehr gut geeignet für die Entwicklung von Industrie- und Gewerbeflächen“, so eine Stellungnahme beider Kommunen.

Dorstens Bürgermeister Tobias Stockhoff: „Wir nehmen CDU und SPD im Ruhrparlament beim Wort und erwarten jetzt zeitnah konstruktive Gespräche mit der RVR-Leitung und der Regionalplanung über einen Flächentausch. Wichtigster Diskussionspunkt ist sicherlich die Frage, wie nah neue Gewerbeflächen an Siedlungen liegen müssen.“

Verkehrsanschluss wichtiger als Siedlungsanschluss

Stockhoff: „Uns geht es vielmehr darum, eine gut an Autobahn und Bundesstraße angebundene Fläche zu entwickeln, die schon heute in großen Teilen gewerblich genutzt wird.“ Sein Schermbecker Amtskollege Mike Rexforth: „Wichtig ist, dass die Regionalplanung nun wirklich zeitnah ihrem Auftrag aus dem Ruhrparlament nachkommt und das Gespräch mit uns führt.“ Es bestehe Zeitdruck, weil die Klagefrist gegen den Regionalplan in einem Jahr ablaufe. „Wir müssen also zügig erfahren, wohin die Reise geht“, so Rexforth.

Beide Bürgermeister betonen, dass die Fläche Emmelkamp keine Rolle spielen werde: „Diese Fläche ist nicht gewünscht, bleibt reine Theoriefläche und es wird dazu auch kein Verfahren eingeleitet“, so Bürgermeister Stockhoff.

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Die Bürgerinitiative „Rüster gegen Gewerbegebiet“ hatte sich erleichtert über den Beschluss des Parlaments gezeigt. Womöglich zu früh. RVR-Sprecher Jens Hapke hatte noch am Montag gegenüber der Dorstener Zeitung gesagt, dass der Standort Rüster Feld „unter den jetzigen Voraussetzungen nicht als Ersatzstandort infrage komme“.

Diese Aussage bewog beide Kommunen, am Dienstagmorgen mit Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöfel zu telefonieren. Es habe sich bei den Aussagen des RVR-Pressesprechers zum Rüster Feld nur um eine aktuelle Bewertung gehandelt, hieß es. Weitere Argumente würden bei der Suche nach einer Ersatzfläche zum Emmelkamp geprüft und Rahmenbedingungen könnten sich bekanntlich ändern.