
Am Bauhof übernahmen am Dienstag Vertreter von 22 Gruppen 34.250 Blumenzwiebeln, um sie in den nächsten Wochen im Gemeindegebiet zu pflanzen. © Helmut Scheffler
Beliebte Blumenzwiebel-Aktion steht vor großen Veränderungen
Blumenzwiebeln
Etwa eine halbe Million Blumenzwiebeln wurde in den letzten acht Jahren von Bürgern in Schermbeck gepflanzt. Doch die beliebte Aktion soll in der jetzigen Form nicht wiederholt werden.
Rexforth strahlte, als am Dienstagnachmittag auf dem Bauhof von den Mitarbeitern Blumenzwiebeln für die nächste Pflanzaktion verteilt wurden. „Es ist schon enorm, was in acht Jahren aus der ersten Pflanzaktion im Umfeld des Rathauses geworden ist.
Die erste Pflanzaktion fand am 4. Dezember 2014 statt. Damals beteiligten sich etwa 30 Bedienstete des Rathauses an einer Pflanzaktion im Umfeld des Rathauses. Als im nächsten Frühjahr 12.500 kleine Farbtupfer den westlichen Ortseingang und das Rathaus- und Mühlenteichumfeld zum optischen Blickfang werden ließen, gab es in der Bevölkerung nicht nur breite Zustimmung, sondern auch Interessenten für ähnliche Pflanzaktionen. Kontinuierlich stieg die Zahl der Blumenzwiebeln. 2019 wurde mit 53.100 Blumenzwiebeln der Höchststand erreicht. Insgesamt wurden etwa eine viertel Million Blumenzwiebeln gepflanzt.
22 Gruppen machen mit
Am Dienstag kamen 22 Gruppen, um 34.250 Blumenzwiebeln zu übernehmen. 6.000 Blumenzwiebeln übernahmen Wolfgang Jörgens und Peter Nowatzki vom Gahlener Heimatverein. Dieselbe Menge hatte der Schützenverein Bricht bestellt. Mit 3.000 Blumenzwiebeln will der Heimatverein Weselerwald und Umgebung e.V. das Schermbecker Westend verschönern. Die viertgrößte Menge hat der Schützenverein Damm übernommen. Sein Präsident Bernd Abel übernahm 1.000 Narzissen, 500 Tulpen und 500 Krokusse.
Wie eine Liste der Bauhofmitarbeiterin Jessica Hüttermann belegte, stellten Narzissen mit 18.600 Exemplaren den größten Anteil. 9.600 Tulpenzwiebeln und 6.050 Krokuszwiebeln wurden verteilt. Einige Gruppen haben schon den Pflanztermin festgelegt und können es kaum erwarten, gemeinsam zur Verschönerung ihres Ortsteils beizutragen.
Wir-Gefühl in Nachbarschaften stärken
Für Rexforth, der sich beim Bauhofteam ebenso bedankte wie bei den eifrigen Pflanzern, hat die Pflanzaktion eine weitere wichtige Bedeutung. Bereits in den letzten Jahren habe er beobachten können, wie das Wir-Gefühl in einzelnen Nachbarschaften gewachsen sei. An einigen Stellen seien Bänke als Treffpunkte aufgestellt worden „Wenn wir so etwas auch weiterhin erreichen“, so Rexforth, „dann haben wir schon viel bewirkt.“
Für dieses Jahr wird es keine weiteren Blumenzwiebeln mehr seitens des Bauhofes geben. Die bisherige Blumenzwiebel-Aktion soll in der jetzigen Form auch nicht wiederholt werden. Vor etwa 14 Tagen haben der Bürgermeister und der Bauhofleiter Peter Claessen über eine nachhaltigere Form der Pflanzaktion nachgedacht. Künftig sollen mehr Blühstreifen entstehen, die als Nahrung für Insekten dienen, sowie Flächen mit einem Obstbaumbestand. Rexforth hofft, dass sich auch private Eigentümer bereit erklären, Flächen für die neue Pflanzaktion zur Verfügung zu stellen. Details werden zur Jahreswende vorgestellt.
Im Verlauf von mehr als vier Jahrzehnten habe ich das Zusammenwachsen von acht ehemals selbstständigen Gemeinden miterlebt, die 1975 zur Großgemeinde Schermbeck zusammengefügt wurden. Damals wie heute bemühe ich mich zu zeigen, wie vielfältig das Leben in meinem Heimatort Schermbeck ist.
