
© Ralf Pieper
aRTPARK ist ein fast magischer Ort, der verführt
aRTPARK
Die Skulpturen im Dialog mit der Natur laden zum Verweilen ein – ein fast magischer Ort, der verführt. Am Sonntag lud der aRTPARK zur Eröffnung der blühenden Mulch-Saat-Wiese ein.
Skulptur trifft Natur. Tiere in menschlichen Pose überragen die bunten Blüten der Blumenwiese, Kunstwerke aus verschrotteten Kriegswaffen begegnen dem Besucher auf dem Weg zum Biotop, Hummeln und Bienen umschwirren Skulpturen im Industrial Design. Der aRTPARK Hoher Berg in Schermbeck beweist, dass die Natur immer noch die schönste Galerie ist.
Eröffnung der blühenden Mulch-Saat-Wiese
Am Sonntag lud der aRTPARK zur Eröffnung der blühenden Mulch-Saat-Wiese auf dem Außengelände ein. Zahlreiche Gäste kamen nach Schermbeck und nahmen oft weite Anreisen in Kauf. Neben der Kunst und dem Dialog mit den Künstlern waren ein Konzert der kubanischen Pianistin Madarys Morgan Verdecia und die offene Probe der Neuinterpretation der alten Sage „Magelone“ mit Starbariton Martin Gantner die Höhepunkte des Tages.
„Die Kombination aus Konzert, Erzählung und Ausstellung macht ‚Magelone‘ zu einem gewagten wie spannenden Projekt und wird uns noch viel Arbeit bescheren bis zur Premiere am 15. August“, so Hella Sinnhuber, die den Part der Erzählerin übernimmt.

Madarys Morgan Verdecia spielte zur Eröffnung Stücke bekannter europäischer Komponisten und Kompositionen aus ihrer kubanischen Heimat. „Ihr hört ein gemischtes Programm von einem gemischten Menschen“, beschreibt sie. © Ralf Pieper
Auf der weitläufigen Grünfläche des aRTPARKs wird zukünftig eine stetig wachsende und immer wieder wechselnde Skulpturensammlung ausgestellt, die Werke namhafter Künstler der Moderne und Gegenwart umfasst – allesamt käuflich zu erwerben.
Zurzeit im Außenbereich zu sehen sind Werke von A.R. Penck, Gottfried Bräunling, Goncalo Mabunda, Ruta Jusionyte, Stefan Marienfeld, Bernd Caspar Dietrich und Reiner Seliger. Dank seiner charakteristischen Topographie ist das Gelände hervorragend geeignet, um bei der Betrachtung von Kunst neue Sichtweise in lebendiger Natur zu eröffnen.

Inmitten einer blühenden Blumenwiese – eine andere Art ein Konzert zu genießen. © Ralf Pieper
„Man hat hier mehr Möglichkeiten und Freiheiten beim Aufstellen großer Skulpturen“, beschreibt der Düsseldorfer Galerist Matthias Kellermann. „Würde man sie im städtischen Bereich präsentieren wollen, hätte man mit zahlreichen städtischen Auflagen zu kämpfen. Außerdem ist der aRTPARK hier in Schermbeck auch eine tolle Möglichkeit im ländlichen Bereich, abseits der große Städte, hochkarätige Kunst zu präsentieren.“
Künstlerin Ruta Jusionyte zeigt skulpturalen Wesen
Zur Ausstellungseröffnung reiste auch die in Litauen geborene und bei Paris lebende Künstlerin Ruta Jusionyte an. Ihre skulpturalen Wesen vereinen tierisches Aussehen mit menschenähnlichen Manieren oder umgekehrt. „Ich möchte das animalische Innere des Menschen darstellen und die Ängste davor nehmen“, so die Künstlerin. Unter anderem zeigt sie eine Wolfsskulptur, bis dahin nicht wissend, dass der Ausstellungsort Schermbeck Revier der Wölfin „Gloria“ ist.
Der Skulpturengarten im aRTPARK entstand aus dem Wunsch heraus, nicht nur Kunstliebhaber zu begeistern, sondern auch Menschen zu erreichen, die sich nicht unbedingt zu moderner Kunst und Museen hingezogen fühlen. Dieses Ziel ist absolut gelungen und gleichzeitig ist dieser besondere Garten ein wunderbarer Ort zum Entschleunigen.
Es ist die Unterhaltung mit anderen Menschen bei Reportagen, das Einfangen von Stimmungen bei Veranstaltungen und die Teilnahme an verschiedensten kulturellen Events in erster Reihe, die meine Arbeit so vielfältig machen. Nachdem ich als ausgebildeter Fotograf viele Jahre „nur“ für die Bilder zuständig war, empfinde ich heute das Schreiben als zusätzlichen wertvollen Blick „hinter die Kulissen“.
