
© Helmut Scheffler
Arbeiten für neuen Auenwald an der Lippe haben begonnen
Lippe
Großflächige Erdarbeiten sind derzeit an der Lippe im Gang. Dort sollen eine Flutmulde und ein Auenwald entstehen. Damit verfolgt der Lippeverband zwei Ziele.
Mit Erdarbeiten an der Lippe hat der Lippeverband im Bereich zwischen Maassenstraße und der Alten Fährstraße in Schermbeck begonnen. Das Projekt soll einen Beitrag zur Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL) leisten.
Diese fordert die Herstellung eines guten Zustandes für alle Gewässer bis zum Jahr 2027. „Guter Zustand“, das bedeutet, dass man in den Gewässern Fische, Kleinlebewesen und Pflanzenarten findet, wofür eine eine gute Wasserqualität durch lückenlose Abwasserbehandlung nach dem Stand der Technik die Voraussetzung ist. „An der Lippe ist sie durch den Ausbau der Kläranlagen in den vergangenen Jahrzehnten größtenteils erreicht“, so der Lippeverband.
Vielfältige Lebensräume
Eine entscheidende Rolle für die Entwicklung der Lippe zu einem lebendigen Gewässer spielt auch die Verbesserung der Gewässerstrukturen. „Naturnahe Gewässerstrukturen bieten vielfältige Lebensräume für die typischen Gewässerpflanzen und -tiere im und am Wasser“, erläutert der Lippeverband. Die Lippe ist ein sogenanntes Gewässer erster Ordnung und steht damit im Eigentum des Landes NRW. Deshalb werden die Arbeiten aus Mitteln des Landes (Programm „Lebendige Gewässer“) finanziert.
In Schermbeck soll die Lippe zwischen den Kilometern 22,6 und 23,9 in zwei Bereichen umgestaltet werden. Im Abschnitt östlich der Maassenstraße wird der Lippeverband eine Fläche von 1,43 Hektar um 1,50 Meter abgraben. Die Geländevertiefung soll als Flutmulde dienen, die durch einen acht bis 15 Meter breiten Durchstich mit der Lippe verbunden wird.
Bei künftigen Hochfluten der Lippe fließt ein Teil des Wassers in diese Flutmulde, sodass die Flutwelle langsamer und mit geringerer Höhe in Richtung auf die Mündung in Wesel weiterströmt.
Privatfirma pflanzt Auenwald
In einem zweiten Schritt soll auf einer Fläche von 4,5 Hektar durch eine Privatfirma ein Auenwald aus Harthölzern und Weichhölzern angepflanzt werden. Außerdem soll das Lippeufer auf einer Länge von etwa 300 Metern „entfesselt“ werden. Die unterschiedlich tiefen Wasserzonen bieten Tieren und Pflanzen vielfältige Lebenswelten.
Derzeit wird auf der Fläche Mutterboden umgelagert, um für verschiedene Baumarten optimale Wachstumsbedingungen zu schaffen. Die eigentlichen Pflanzarbeiten sollen in Kürze beginnen.
Die neue Auenfläche soll durch verschiedene Baum- und Weichholzarten Fledermäusen, Vögeln und Insekten künftig einen wertvollen Lebensraum bieten. „Das übergeordnete Ziel“, so der Lippeverband, „ist die langfristige Verbesserung und Wiederherstellung eines intakten Fluss-Auen-Ökosystems mit einer Erhaltung und Entwicklung von fluss- und auentypischen Strukturen und Lebensgemeinschaften.
Im Verlauf von mehr als vier Jahrzehnten habe ich das Zusammenwachsen von acht ehemals selbstständigen Gemeinden miterlebt, die 1975 zur Großgemeinde Schermbeck zusammengefügt wurden. Damals wie heute bemühe ich mich zu zeigen, wie vielfältig das Leben in meinem Heimatort Schermbeck ist.
