330 Meter Glasfaser pro Tag

Ausbau in Schermbeck

Steine aus dem Pflaster nehmen, mit der Fräse 30 Zentimeter Erdreich ausheben, Glasfaserkabel rein und das Loch wieder verschließen: Das ist die stark vereinfachte Beschreibung dessen, was Projektleiter Ralf Märtens und die Mitarbeiter der Firma Royal BAM Group derzeit in Schermbeck tun.

Schermbeck

, 05.09.2016, 16:10 Uhr / Lesedauer: 2 min
Die Verlegung des Glasfasernetzes in Schermbeck liegt in den letzten Zügen. Das Foto zeigt. Projektleiter Ralf Märtens von der Firma Royal BAM Group an der Straße Heggenkamp.

Die Verlegung des Glasfasernetzes in Schermbeck liegt in den letzten Zügen. Das Foto zeigt. Projektleiter Ralf Märtens von der Firma Royal BAM Group an der Straße Heggenkamp.

330 Meter pro Tag schaffe man mit der Fräse im Mittelwert, sagt Märtens. Dafür wird das Kabel wesentlich höher verlegt, als es im klassischen Tiefbau der Fall wäre. „Man muss auch den Mut haben als Gemeinde, das zu akzeptieren“, sagt Bürgermeister Mike Rexforth. In Dorsten stocken wie berichtet die Verlegearbeiten der Telekom, weil sich Gemeinde und Unternehmen unter anderem in diesem Punkt nicht einigen können. In klassischer Weise, also per Minibagger und wesentlich tiefer, sei der Ausbau aber „unbezahlbar“, sagt Märtens. 50 Meter schaffe man so höchstens pro Tag. Dies hätte, gibt Rexforth zu bedenken, für Schermbeck wohl das Aus in Sachen Glasfaser-Ausbau bedeutet.

Kataster

Der jetzige Ausbau werde genau protokolliert, sagt Michael Leisten von der Bauverwaltung der Gemeinde. Am Ende erhalte man ein Kataster, das mit GPS-Daten fast zentimetergenau sei. In diesem Punkt habe man auch von Erfahrungen anderer Kommunen profitiert und dies deshalb in den Verträgen fixiert, so Rexforth. Leisten hält den Kontakt zur Firma („ich bin jeden Tag draußen“) und versucht, bei Beschwerden zu vermitteln, obwohl die Gemeinde nicht Genehmigungsbehörde ist – das sind nämlich der Kreis, Wesel beziehungsweise Straßen.NRW. So hätten manche Anwohner etwa bemängelt, dass die Firma bis 20 Uhr abends arbeite, sagt Rexforth: „Wir versuchen die Belastung so gering wie möglich zu halten.“ Kritik kam auch von den BfB, die auf ihrer Internetseite die Absicherung der Baustelle an der Erler Straße zwischen Gesamtschule und Ludgerus-Kirche bemängelte. Dies sei allerdings auch die engste Stelle, an der die Firma tätig werden müsse, gibt Rexforth zu bedenken. Bürger, die Beschwerden oder Anregungen vorbringen wollen, können sich an das Baubüro, Mittelstraße 47, wenden. „100-prozentig wird so etwas nie laufen“, wirbt Rexforth für Realismus beim Ausbau: „Wo gearbeitet wird, passieren auch Fehler.“

Mittelstraße wird gesperrt

Damit am 13. September (Dienstag) der zweite POP, eine Verteilerstation für die Glasfaser, an der Maximilian-Kolbe-Schule errichtet werden kann, soll die Mittelstraße am Samstag (10. September) von der Erler Straße bis zur Landwehr gesperrt werden, um dort Glasfaser verlegen zu können. Im Anschluss an das „Heimat Shoppen“ der Werbegemeinschaft am Freitag können demnach die Absperr-Schilder stehen bleiben.