
Alexander Thomann hat als Kämmerer einen der undankbarsten Jobs in der Gemeinde. Die Finanzkrise erwischt Schermbeck mit voller Wucht – und Thomann muss Perspektiven aufzeigen, den Haushalt auszugleichen. Trotzdem wäre eine Grundsteuer-B-Erhöhung auf bis zu 1.100 Prozent im Jahr 2026 eine harte Nachricht für die meisten Schermbecker.
Vor allem ein Beispiel ließ mich nachdenken: Eine junge Familie, die 2020 ihr Haus in Schermbeck gebaut hat, müsste bei einer solchen Erhöhung ab 2026 38,46 Euro mehr zahlen – pro Monat. Pro Jahr wären das insgesamt 839,31 Euro statt aktuell 377,69 Euro.
Neben steigenden Lebensmittelpreisen, neben teureren Strompreisen und den explodierten Gaspreisen nochmal 38,46 Euro monatlich mehr? Nicht zumutbar!
Thomann trifft keine Schuld. Er hat nur seinen Job gemacht. Die Politiker in Schermbeck sind jetzt aber gefordert. Sie müssen Wege finden, Geld einzusparen. Viel Geld einzusparen.
Steuererhöhung trotzdem nötig
Die Erhöhung der Grundsteuer B wird trotzdem notwendig sein. Sie war lange Zeit im Vergleich zu anderen Städten sehr niedrig. Das gehört zur Wahrheit dazu.
Es sei die „unpopuläre Wahrheit“, wie Bürgermeister Mike Rexforth im Rat sagte. Dorsten habe es vorgemacht, die Steuern zu erhöhen. Allerdings ist die Grundsteuer B in Dorsten für die Menschen, die dort leben, in einem erträglichen Maß erhöht worden.
Das ist jetzt auch die Aufgabe der Schermbecker Politik. Wege zu finden, den Haushalt auszugleichen – und trotzdem die Schermbecker Bürger dafür nicht zu stark bluten zu lassen.
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