Wie Goretzka zum Retter eines ganzen Vereins wurde
VfL Bochum bedankt sich
Leon Goretzka möchte am Mittwoch ins Schalker Mannschaftstraining zurückkehren, um am Samstag im Derby in Dortmund dabei zu sein. Der Schalker, dessen Hackentreffer im Länderspiel gegen Aserbaidschan erst kürzlich zum Tor des Monats gewählt wurde, hat vorab aber schon eine besondere Nachricht seines Ex-Klubs erhalten.

Der sehenswerte Hackentreffer von Leon Goretzka (l.), hier beim Jubel mit Leroy Sané, zum 1:0 gegen Aserbaidschan wurde „Tor des Monats“. Der Ex-Bochumer hat jetzt noch einmal einen Dank von seinem ehemaligen Verein erhalten. © dpa
Es wäre sein 100. Bundesligaspiel für Schalke. Der Mittelfeldmann musste zuletzt gegen den SC Freiburg und den Hamburger SV aufgrund einer knöchernen Stressreaktion im Unterschenkel zuschauen.
Irgendwann etwas zurückgeben
Vor dem Derby gab es nun eine Lobeshymne für den Nationalspieler von seinem Ex-Klub, nachdem der 22-Jährige bei der Ehrung für sein „Tor des Monats“ (per Hacke im Länderspiel gegen Aserbaidschan) erklärt hatte, dem VfL Bochum „irgendwann noch einmal etwas zurückgeben zu wollen“. Daraufhin dankte ihm der VfL via Facebook dafür, dass er als Talent nicht ablösefrei zu einem Top-Verein gewechselt war, als die Chance dazu da war, sondern seinen Vertrag stattdessen verlängert hatte.
„Als du und deine Eltern vor der Entscheidung standet, ob du mit 18 Jahren einen Profivertrag in Bochum für die Zweite Liga unterschreiben solltest, hättest du da bereits mit Kusshand ein wenig später ablösefrei zu vielen internationalen Top-Vereinen wechseln können. Du hast es nicht gemacht. Stattdessen hast du einen mehrjährigen Vertrag beim VfL unterschrieben, weil du deinem Heimatverein etwas zurückgeben wolltest“, schreibt der VfL an Goretzka.
Drei Millionen Euro für den VfL
Der Transfer des heutigen Nationalspielers brachte dem Zweitligisten aus Bochum vor vier Jahren rund 3 Millionen Euro ein. Eine Stange Geld für den Klub von der Castroper Straße, der sich zu dieser Zeit in einer prekären finanziellen Lage befand. „Du hast den VfL damals sozusagen im Alleingang finanziell gerettet“, schrieben die Bochumer auf Facebook.
Und die Geschichte könnte sich eines Tages wiederholen – schließlich hat Goretzka eine Weiterverkaufsklausel in seinem Vertrag verankert. Im Kampf um eine Verlängerung des Papiers, das am Ende der Saison ausläuft, haben die Schalker laut Manager Christian Heidel nicht so schlechte Karten gegenüber den gehandelten europäischen Topklubs. „Ich weiß, dass er sehr große Stücke auf den Trainer hält und merkt, dass Schalke 04 mit Tedesco besser wird“, so Heidel, „ich habe ihm einmal gesagt ‚Du musst auf Schalke der Chef werden und irgendwann einmal als Mister Schalke gehen‘. Bei einem europäischen Top-Klub müsste auch Leon sich wahrscheinlich erst mal einreihen.“
Das ganze Statement des VfL Bochums auf Facebook: