Wechsel von Schalkes Meyer noch nicht vom Tisch
Auch unter Tedesco kein Stammplatz
Als Yevhen Konoplyanka das 2:0 für den FC Schalke 04 gegen RB Leipzig gelang, bebte die Veltins-Arena. Die Schalker Ersatzspieler, die sich gerade neben dem Tor von RB-Keeper warmmachten, sprinteten auf den Torschützen zu und umarmten ihn. Auch Max Meyer war dabei, doch seine zögerliche Körpersprache und der verkniffene Gesichtsausdruck verrieten, der Nationalspieler ist alles andere als glücklich.

Technisch versiert, an Spritzigkeit fehlt es: Schalkes Max Meyer hat auch unter Domenico Tedesco schlechte Aussichten auf mehr und längere Einsätze.
Da wunderte es auch schon nicht mehr, dass der 21-Jährige als erster Schalker Spieler am Samstagabend aus der Kabine verschwand. Es wird immer deutlicher, Meyer grübelt über seine Zukunft. Er will spielen, doch Trainer Domenico Tedesco sieht ihn momentan leistungsmäßig nicht auf Startelf-Niveau.
Nur Teilzeitarbeiter
Das war schon so in den Vorbereitungsspielen. Da konnte der Schalker Trainer noch die nachvollziehbare Begründung anführen, dass Meyer wegen seiner Teilnahme an der U 21-Europameisterschaft später ins Training eingestiegen war. Doch als es ernst wurde, im DFB-Pokal in Berlin und jetzt beim Bundesligastart gegen Leipzig, reichte es für den gebürtigen Oberhausener nur zum Teilzeitarbeiter.
Das schmerzt Meyer, der sich im Trainingslager in Mittersill noch kampfeslustig geäußert hatte. Die abgelehnte Vertragsverlängerung bedeutete nicht automatisch, dass er Schalke am Saisonende verlassen werde. Er werde sich reinhängen. Diese Kampfansage korrespondierte jedoch nicht mit seinen Trainingsleistungen. Die werden vom Trainerteam akribisch Tag für Tag ausgewertet und dort soll schon des Öfteren mit dem Kopf geschüttelt worden sein, denn Meyer fehlt es an Tempo. Doch genau auf diese Qualität legt Tedesco besonders hohen Wert.
Kein Platz im Zentrum
Hinzu kommt, dass im vom Schalker Trainer favorisierten 3-4-3-System für Meyer eigentlich kein Platz ist, denn der Mittelfeldspieler bevorzugt die klassische Zehnerposition. Für Meyer bleibt auch angesichts der starken Konkurrenz von Nabil Bentaleb und Leon Goretzka im zentralen Mittelfeld aber aktuell „nur“ die linke Seite in der offensiven Dreier-Reihe. „Meine absolute Lieblingsposition ist das nicht“, räumte der 21-Jährige zuletzt offen ein.
Er sagte aber auch: „Es ist mir eigentlich egal, wo ich spiele. Ich kann diese Position auch bekleiden, in der Vergangenheit habe ich ja auch nicht nur in der Mitte gespielt.“ Doch momentan wirbelt für die Königsblauen auf der linken Seite Yevhen Konoplyanka mit großem Erfolg.
In der U21 top
Warum auf Schalke das Leistungsniveau von Meyer in den vergangenen anderthalb Jahren bestenfalls stagnierte, ist die große Frage. In der vergangenen Bundesligasaison gelangen ihm nur ein Treffer und drei Torvorbereitungen. In der U 21-Nationalelf ist der Schalker dagegen etabliert und zeigte bei Olympia 2016 ebenso wie bei der U 21-Europameisterschaft starke Leistungen und großes Engagement.
Dieses vermisst Tedesco offenbar bei Meyer. Denn zuletzt sagte der Schalker Trainer: „Die Rolle von Max Meyer ist die gleiche Rolle wie von Kono oder Amine Harit, oder von Burgstaller oder von Franco di Santo. Also die Rolle eines Spielers, der Woche für Woche Gas gibt, der sich im Training positiv zeigt, der im Kader ist und um einen Startelf-Platz kämpft.“ Noch hat Meyer neun Tage Zeit, um eine Entscheidung zu treffen. Doch um überhaupt wechseln zu können, muss es erst einmal einen Verein geben, der ihn überhaupt verpflichten will.
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