Warum der DFB-Pokal für Schalke so wichtig ist In Runde zwei war zuletzt zweimal Endstation

Warum der DFB-Pokal für Schalke so wichtig ist:
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Spaß gemacht hat der DFB-Pokal den Fans des FC Schalke 04 in den vergangenen Jahren nur ganz selten. Denn ihre Mannschaft schied meist sehr früh aus. Der letzte Pokalsieg liegt bereits zwölf Jahre zurück. Damals gab es gegen den MSV Duisburg einen 5:0-Erfolg.

Schaut man sich den Kader der siegreichen Schalker Mannschaft vom 21. Mai 2011 im Berliner Olympiastadion an, kommt ein bisschen Wehmut auf. Denn es tauchen in der Startformation Namen wie Manuel Neuer, Benedikt Höwedes, Julian Draxler, Raúl oder Klaas-Jan Huntelaar auf.

Zu viel rotiert

Jetzt sind es Spieler wie der ewige Torjäger Simon Terodde oder der neue, junge Hoffnungsträger Assan Ouédraogo, die vom Finale in Berlin träumen und die letzten beiden Pokalauftritte vergessen lassen wollen. Diese sorgten aufgrund des Ausscheidens jeweils in der zweiten Runde nicht nur für Frust, sondern hatten auch einschneidende kurz- und langfristige Auswirkungen.

Als sich Schalke am 26. Oktober 2021 mit 0:1 bei 1860 München aus dem DFB-Pokal verabschiedete, stand erstmals Trainer Dimitrios Grammozis heftig in der Kritik. Und dass nicht zu Unrecht, denn obwohl Schalke schon damals jeden Euro gebrauchen konnte, ging der Coach das Risiko ein und schonte zahlreiche Leistungsträger, darunter zunächst auch Top-Torjäger Simon Terodde.

Rote Karte für Malick Thiaw

Doch der Schuss ging nach hinten los. Die „Löwen“ gingen früh mit 1:0 in Führung und konnten diesen knappen Vorsprung bis zum Schlusspfiff erfolgreich verteidigen. Dass Schalke verlor, war auch darauf zurückzuführen, dass Verteidiger Malick Thiaw zu Beginn der zweiten Halbzeit die Rote Karte sah.

Grammozis beharrte jedoch nach der Partie darauf, dass er keinen Fehler bei der Aufstellung gemacht habe. Eine Sichtweise, die intern nur mit Kopfschütteln registriert wurde.

Lukrativer Pokalwettbewerb

Noch schlimmer erging es den Königsblauen in der vergangenen Saison bei der 1:5-Pokalschlappe bei 1899 Hoffenheim. Trainer Frank Kramer saß mit Tränen in den Augen in der Pressekonferenz. Dass ihn seine Mannschaft im Stich gelassen hatte, war offensichtlich. Doch Kramer richtete schon gar keine Schuldzuweisungen mehr an seine Spieler, weil er wusste, was kommen würde. Am nächsten Tag war er nicht mehr Trainer des FC Schalke 04.

Solche unliebsamen Erfahrungen wollen die Königsblauen im neuen Pokalwettbewerb nicht machen. Zumal sich hier die Gelegenheit bietet, die leere Vereinskasse aufzufüllen. Sollten die Königsblauen die Hürde in Braunschweig am Freitagabend (20.45 Uhr, ZDF) nehmen, hätten sie zu den garantierten 215.000 Euro aus Runde eins weitere 431.000 Euro sicher. Hinzu kommt bei jedem live übertragenen Spiel (wie jetzt in Braunschweig) gibt es 650.000 Euro, aufgeteilt 60:40 zwischen Gastgeber und Gast.

Ouwejan wackelt

Schon aufgrund dieser lukrativen Prämien wird Schalke auf eine große Rotation im Kader verzichten. Eine Veränderung wird es aber wohl notgedrungen geben, denn Thomas Ouwejan ist angeschlagen und konnte in dieser Woche bisher nicht trainieren. Sollte er ausfallen, würde wohl Henning Matriciani in die Startelf rücken. Weil die Personaldecke auf dieser Position sehr dünn ist, wird Schalke mindestens noch einen Spieler verpflichten.

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