Es gab nicht wenige Schalker Fans, die Thomas Ouwejan vor der Saison mehr oder weniger abgeschrieben hatten. Denn der Niederländer hatte eine enttäuschende Bundesligasaison hinter sich, in der er nur selten an sein erstes starkes Schalke-Jahr anknüpfen konnte. Besonders seine präzisen und angeschnittenen Flanken fehlten dem Schalker Spiel.
Dass Ouwejan nicht in Tritt kam, lag auch an vielen kleineren und größeren Verletzungen, die ihn immer wieder zurückwarfen. Doch gegen den 1. FC Kaiserslautern bestätigte der Linksverteidiger seinen schon in der Vorbereitung und mit seinem Tor in Hamburg gezeigten Aufwärtstrend.
„Das hat weh getan“
Der Defensivspezialist mit Offensivqualitäten schlug die perfekte Freistoßflanke, die Simon Terodde per Kopf zur frühen Schalker Führung verwerte. Außerdem war es Ouwejan, der in der 39. Minute nach einem langen Ball des erneut starken Torhüters Marius Müller die Situation am schnellsten erkannte, was FCK-Schlussmann Andreas Luthe zu einer Notbremse veranlasste. Dies war eine Schlüsselszene der Partie.
Ouwejan wurde minutenlang behandelt, ehe er weiterspielen konnte. „Das hat weh getan“, sagte der 26-Jährige, der in der Schlussphase ausgewechselt wurde. Trainer Thomas Reis wollte kein Risiko eingehen. „Das war eine Vorsichtsmaßnahme. Bei Thomas hat sich die Wade ein bisschen zgezogen“, begründete der 49-Jährige seine Entscheidung.
Vertrauen in den Körper
Ouwejan war erleichtert, dass er gut in die Saison gestartet ist. „Das Vertrauen ist zurück“, sagte der Niederländer und meinte wohl damit auch, dass er sich auf seinen Körper wieder verlassen kann. Das harte Einsteigen von Luthe führte zum Glück für ihn nicht dazu, dass er die Veltins-Arena verletzt oder humpelnd verließ.
Der Linksverteidiger will nun an seine starke Zweitligasaison 2021/2022 anknüpfen, wo ihm drei Treffer und acht Assists gelangen. Allerdings wird er sich wohl darauzf einstellen müssen, dass er auf der linken Außenbahn noch Konkurrenz erhält. Denn Schalke sucht weiterhin Verteidiger, weil in der Defensive die Personaldecke noch zu dünn erscheint. „Wir halten die Augen offen“, so Sportdirektor André Hechelmann.
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