Tedesco hat in der Offensive die Qual der Wahl

Der neue Schalker Luxus

Die Ersatzbank beim Spiel gegen den VfB Stuttgart war bestens besetzt - vor allem, was die Offensivspieler anging.Dochdas neue Schalker Luxusproblem sieht Trainer Domenico Tedesco nicht als Gefahr, sondern als Chance, seine Mannschaft weiter zu entwickeln.

GELSENKIRCHEN

, 30.01.2018, 07:11 Uhr / Lesedauer: 2 min
Haben es sich gegen Stuttgart auf der Bank bequem gemacht (v.l.): Benjamain Stambouli, Nabil Bentaleb, Marko Pjaca und Breel Embolo.

Haben es sich gegen Stuttgart auf der Bank bequem gemacht (v.l.): Benjamain Stambouli, Nabil Bentaleb, Marko Pjaca und Breel Embolo. © imago

Nur mal angenommen, der FC Schalke 04 wäre am vergangenen Samstag in Stuttgart in Rückstand geraten und hätte nicht ins Spiel gefunden. In diesem Fall hätte Trainer Domenico Tedesco auf der Schalker Ersatzbank noch fast ein halbes Dutzend Spieler zur Verfügung gehabt, die für mehr Offensivstärke hätten sorgen können.

Viele Hochkaräter

Denn dort saßen neben Torhüter Alexander Nübel und Benjamin Stambouli noch solche Hochkaräter wie Nabil Bentaleb, Schalkes bisher bester Torschütze Guido Burgstaller (sieben Treffer), Alessandro Schöpf, Neuzugang Marko Pjaca und der schweizerische Nationalspieler Breel Embolo.

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„Die Spieler müssen sich beim Training aufdrängen und dem Trainerteam die Entscheidung so schwer wie möglich machen,“ betontTedesco immer wieder. Dass bei ihm ausschließlich Leistungskriterien zählen, um in die Startelf zu kommen, bewies die Aufstellung in Stuttgart.

Leistungwird belohnt

Nicht Burgstaller, sondern Di Santo bekam den Zuschlag, weil Tedesco die mannschaftsdienliche Spielweise und den läuferischen Einsatz des Argentiniers über alle Maßen schätzt. Und Di Santo zahlte mit großem Einsatz und taktischer Disziplin das Vertrauen seines Trainers zurück.

Ralf Fährmann sieht in dem beinharten Konkurrenzkampf nur Vorteile: „Niemand kann sich ausruhen. Das sieht man im Training. Jeder geht sehr aggressiv zur Sache, ist richtig ehrgeizig und will seinen Platz verteidigen oder sich einen erkämpfen. Dementsprechend gibt es für das Trainerteam immer wieder knifflige Personalfragen zu lösen.“

Bentaleb in Stuttgart nur Zuschauer

Das betrifft zum Beispiel Bentaleb, der sich im Trainingslager bei „200 Prozent“ wähnte, aber in den ersten drei Bundesligaspielen noch keine Minute spielen durfte. Dass Tedesco in Stuttgart Benjamin Stambouli für Leon Goretzka im Mittelfeld brachte, dürfte die Laune des Algeriers auch nicht gerade verbessert haben. Man darf gespannt sein, wie Bentaleb damit umgeht, wenn er auch in den nächsten Partien nicht über die Zuschauerrolle hinauskommt.

Auch Breel Embolo muss sich in Geduld üben. Manager Christian Heidel geht zwar fest davon aus, dass Embolo in der Rückrunde „explodiert“, aber das ist in den ersten drei Rückrundenspielen nicht geschehen. In den ersten zwei Partien kam der Stürmer nur 34 bzw. 35 Minuten zum Einsatz. In Stuttgart saß er 90 Minuten auf der Bank.

Auch in der Defensive besser aufgestellt

Aber nicht nur in der Offensive ist der Konkurrenzkampf groß. Mit der geplanten Ausleihe von Abdul Rahman Baba wird auch die Defensive verstärkt. Dann sieht sich Schalke in allen Mannschaftsteilen so gut aufgestellt, um im Kampf um einen Champions-League-Platz eine gute Rolle zu spielen.