Stambouli will auf neuer Position durchstarten

Schalker will sich beweisen

Die Schalker Fans hatten nach der vergangenen Saison ihr Urteil gefällt: Benjamin Stambouli fiel in die Kategorie Fehleinkauf. Der Franzose, im Sommer 2016 für geschätzte 8,5 Millionen Euro Ablöse von Paris Saint Germain nach Schalke gekommen, möchte die kommenden Monate vor allem nutzen, um Fans und Verantwortlichen zu beweisen, dass er die Königsblauen bereichern kann.

GELSENKIRCHEN

04.08.2017, 06:23 Uhr / Lesedauer: 2 min

Markus Weinzierl setzte ihn in den ersten Saisonspielen vermehrt ein, dann immer weniger – dass sich der 26-Jährige in der Partie bei Hertha BSC einen Patzer leistete, der zum Gegentor und letztlich zur Niederlage führte, dürfte auch nicht gut fürs Selbstvertrauen gewesen sein. Darüber nachzugrübeln, helfe aber nicht. „Ich brauchte Zeit, mich anzupassen“, sagt Stambouli.

Ein anderer Fußball

Ein Grund sei, dass in der Bundesliga ein anderer Fußball als in der französischen Liga gespielt werde. „Wenn man mit Paris ein Spiel bestreitet, ist es eigentlich immer gleich“, erzählt er. „Man setzt auf Ballbesitz, die andere Mannschaft verteidigt.“ In der Bundesliga dagegen sei jedes Spiel anders – „manchmal muss man abwarten, manchmal angreifen.“ Es sei nicht einfach gewesen, sich daran zu gewöhnen.

Jetzt hofft Stambouli aber, seinen Rhythmus gefunden zu haben. Das liegt auch am neuen Coach – und an der neuen Aufgabe, die Domenico Tedesco für ihn vorgesehen hat. Im letzten Jahr spielte Stambouli noch im defensiven Mittelfeld. Tedesco ließ ihn aber in den bisherigen Tests als rechten Verteidiger in der Dreierkette agieren. Ganz neu ist das für den Franzosen nicht. „In Montpellier habe ich dort auch schon einmal gespielt – dort fühle ich mich sehr wohl“, sagt er.

Gute Leistungen

Seine guten Leistungen in den Vorbereitungsspielen unterstreichen dies: Stambouli wirkt zweikampfsicher, hat einen guten Blick für die Spieleröffnung. Am Montag in einer Woche steht für Schalke das erste Pflichtspiel an: Im DFB-Pokal wartet der Berliner Klub BFC Dynamo. Stambouli sieht sich und seine Mitspieler auf einem guten Weg. „Inzwischen wissen wir, was der Coach von uns will – jetzt geht es darum, das auch 90 Minuten lang auf den Platz zu bringen.“ Am Samstag im Testspiel beim englischen Verein Crystal Palace soll das Eingeübte noch einmal ausprobiert werden.

Stambouli lobt die Auswahl der Testspielgegner: „Im Eibar-Spiel im Trainingslager mussten wir gegen einen Gegner verteidigen, der auf Ballbesitz setzt“, sagt er. „In London wird uns eher eine Mannschaft erwarten, die auf Konter spielt. Das wird interessant.“

Jetzt lesen

Goretzka wieder im Training
Nach einer einwöchigen Pause wegen eines leichten Muskelfaserrisses im Schalker Trainingslager in Mittersill konnte Leon Goretzka gestern wieder voll im Training mitmischen.