Schalkes Naldo: Momentan fühle ich mich wie 25

Ältester Stammspieler der Liga

Der Schalker Abwehrchef Naldo will noch lange nicht über ein Karriereende nachdenken. Der älteste Stammspieler der Bundesliga spielt bislang eine hervorragende Saison. Was das Geheimnis des 35-Jährigen ist, hat er uns im Interview erzählt.

Gelsenkirchen

, 10.11.2017, 06:23 Uhr / Lesedauer: 2 min
Läuft bei mir! Naldo spielt eine starke Saison.

Läuft bei mir! Naldo spielt eine starke Saison. © dpa

Zahlen lügen nicht: Nach elf Spieltagen ist Naldo der Schalker Spieler mit der besten Passquote (89 Prozent) und der besten Zweikampfstatistik (67 Prozent). Dabei macht er gar nicht so viel anders als früher: „Schon unmittelbar nach den Spielen achte ich auf meine Regeneration. Zu Hause habe ich einige Geräte, die mir helfen, muskuläre Belastungen schnell wegzustecken. Ich habe zum Beispiel eine Eismaschine, um die Durchblutung zu fördern und damit die Muskulatur wieder locker wird.“ Den Ernährungstrends der Neuzeit kann er nicht viel abgewinnen: „Was meine Ernährung betrifft, da esse ich alles. (lacht)“

„Ich will noch ein paar Jahre spielen“

Der Brasilianer, der seit 2005 in der Bundesliga spielt, hat noch lange nicht genug vom Profifußball: „Momentan fühle ich mich wie 25. Ich will noch ein paar Jahre spielen, wenn mein Körper das mitmacht.“ An ein Karriereende will er nicht denken: „Jetzt kommt es für mich erst einmal darauf an, eine gute Saison zu spielen.“

Eine gute Saison spielt auch Schalke bislang. Für Naldo keine Überraschung: „Schon in der vergangenen Saison hätten wir mehr erreichen können, aber uns fehlte die Konstanz. Jetzt haben wir neues Selbstvertrauen gefunden.“

„Alle arbeiten gut mit“

Auch der Abgang von Benedikt Höwedes und die Krankheit von Pablo Insua hat Naldo keine Sorgen bereitet: „Ich habe in der Vorbereitung gesehen, wie Benjamin Stambouli sich in die neue Aufgabe als Rechtsverteidiger reingekniet hat, welche Fortschritte Thilo Kehrer machte und über die Qualitäten von Matija Nastasic brauchen wir nicht zu reden.“ Doch der 35-Jährige weist auch auf die Mithilfe der gesamten Mannschaft hin: „Alle Spieler arbeiten defensiv gut mit. Wenn ich zum Beispiel sehe, wie Guido Burgstaller und Franco di Santo vorne ackern , das kommt unserer Abwehr sehr zugute.“

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Dass Domenico Tedesco eine große Rolle beim Aufschwung des FC Schalke spielt, steht für Naldo außer Frage: „Domenico Tedesco gibt jedem Spieler in unserem Kader großes Selbstvertrauen. Normalerweise ist es vor einer Saison üblich, dass jeder Spieler hochmotiviert in die Vorbereitung geht. Wenn es dann los geht, flacht bei dem einen oder anderen aus unterschiedlichen Gründen die Begeisterung ab, sei es wegen Niederlagen oder fehlender Einsätze. Bei uns ist das nicht der Fall, weil der Trainer jeden Spieler mitnimmt. Das zeichnet ihn aus.“

„Das kommt bei der Mannschaft gut an“

Der Schalker Trainer könne zwar auch mal wütend werden, „seine Ausstrahlung bleibt aber grundsätzlich positiv“, sagt Naldo und fügt hinzu: „Das finde ich super und kommt bei der Mannschaft gut an.“

Trotzdem gebe es „in allen Mannschaftsteilen“ noch Verbesserungsbedarf: „In der Offensive müssen wir zum Beispiel unsere Konter noch besser ausspielen. Daran müssen wir arbeiten, wir sind noch nicht fertig in unserer Entwicklung.“

„Erst Hamburg, dann das Derby“

In der Länderspielpause arbeitet Tedesco auch mit Naldo weiter daran. Das Revierderby spielt in den Überlegungen des Abwehrspielers hingegen noch keine Rolle. „Unser nächstes Ziel ist erst einmal, im Heimspiel gegen den Hamburger SV drei Punkte zu holen. Gegen Wolfsburg haben wir das leider nicht geschafft. Danach kommt dann das Derby.“

Schritt für Schritt also. Doch ein klares Ziel gibt Naldo trotzdem aus: „Wir wollen oben dabei bleiben.“ Er weiß aber, dass das nur geht, „wenn wir jede Woche über 90 Minuten Gas geben. Wir dürfen nicht zufrieden sein und müssen uns jeden Punkt mit vollem Einsatz erarbeiten.“