Schalker Dauerläufer Alessandro Schöpf und das Ende seiner Leidenszeit

Schalke 04

Nach zwei Einsätzen in der Schalker U23 brennt Alessandro Schöpf auf sein Comeback in der Bundesliga. Ausgerechnet gegen Hertha BSC...

Gelsenkirchen

, 28.08.2019, 18:35 Uhr / Lesedauer: 2 min
Schwer verletzt: Schon nach 27 Minuten musste Alessandro Schöpf (am Boden) Ende Januar in Berlin ausgewechselt werden.

Schwer verletzt: Schon nach 27 Minuten musste Alessandro Schöpf (am Boden) Ende Januar in Berlin ausgewechselt werden. © dpa

Dass der Schalker Dauerläufer ausgerechnet gegen Hertha BSC wieder die nationale Fußball-Bühne betreten könnte, entbehrt nicht einer gewissen Pikanterie. Denn an das letzte Aufeinandertreffen mit den Berlinern im Allgemeinen und deren Spieler Karim Rekik im Besonderen, löst bei Schöpf alles andere als Wiedersehensfreude aus.


Rückblick. 25. Januar 2019. Es lief die 27. Minute im Berliner Olympiastadion zwischen Hertha BSC und Schalke 04, als die Partie für Alessandro Schöpf bereits beendet war. Nach einem brutalen Foul von Rekik ging es für Schöpf nicht nur nicht mehr weiter, sondern die Saison war für den 25-Jährigen gelaufen. Die bittere Diagnose lautete: Außenbandriss und eine Kapselverletzung.


Rekik sprach von „Unfall“

Rekik sprach hinterher von einem „Unfall“. Schöpf wollte seinem Gegenspieler zwar keine Absicht unterstellen, aber enttäuscht über sein Verhalten war er schon. „Karim Rekik hat sich bei mir persönlich nicht einmal gemeldet“, erzählte Schöpf kürzlich im Trainingslager der Schalker in Mittersill. „Das finde ich persönlich schade und traurig, aber das ist seine Sache und nicht meine. Ich bin nicht nachtragend, aber ich finde es charakterlich sehr schwach, sich nicht einmal zu melden.“



Mittlerweile ist dieses Erlebnis für Schöpf aber kein Thema mehr. Auf der Schalker Homepage betonte er, dass er nicht nachtragend sei und sich nun voll und ganz auf seine Rückkehr in die Bundesliga konzentrieren wolle.


Zuschauerrolle beenden

Der lange Leidensweg, den die Schalker Vielzweckwaffe jetzt hinter sich hat, soll endgültig beendet sein. Schöpf will aus der Zuschauerrolle bei den Profis heraustreten. Die vergangenen Monate waren für den sonst immer freundlich und aufgeschlossen Spieler kein Zuckerschlecken. Zwar hatte er aufgrund der langen Schalker Verletztenliste in der vergangenen Saison immer Leidensgenossen, die mit ihm die Rehamaßnahmen bestritten, aber nun soll endlich Schluss sein mit der Quälerei.



Nicht nur körperlich, sondern auch mental fühlt sich der österreichische Nationalspieler wieder voll auf der Höhe. Die schwere Verletzung hat er aus seinem Kopf verbannt. Die Zweikämpfe im Training hat er mit vollem Einsatz bestritten.



Nichts überstürzen


Nun wünscht sich Schöpf „einen Sieg gegen Hertha BSC. Dann stünden wir bei vier Punkten. Ich denke, dann kann man von einem ordentlichen Start sprechen“, so der 25-Jährige auf schalke04.de



Bei aller Freude, dass er seine körperliche Fitness zurückerlangt hat, will Schöpf aber auch nichts überstürzen. Nach einem Gespräch mit Österreichs Cheftrainer Franco Foda haben beide gemeinsam entschieden, dass er im September noch keine Einsätze für die Nationalmannschaft bestreiten will.



Erst heißt es für ihn, auf Schalke sportlich wieder Fuß zu fassen. Trainer David Wagner ist sehr erfreut darüber, dass er mit Schöpf wieder planen kann. Denn der Österreicher gehört zu den laufstärksten Spielern in der Bundesliga. Solche Spielertypen mag Wagner ganz besonders.