Schalke-Spieler Daniel Caligiuri: „Die Situation ist dramatisch“

Schalke 04

Daniel Caligiuri hat in seinem Leben schon viel erlebt. Doch die Corona-Krise ist auch für den 32-Jährigen eine völlig neue Erfahrung, die ihn sehr nachdenklich stimmt.

Gelsenkirchen

, 26.03.2020, 17:40 Uhr / Lesedauer: 2 min
Macht sich Sorgen: Daniel Caligiuri.

Macht sich Sorgen: Daniel Caligiuri. © dpa

Wenn Daniel Caligiuri in diesen Tagen die Schalker Mannschaftskabine betritt, wird er mit einer Situation konfrontiert, die er auf Schalke nur ganz selten erlebt hat. „Es ist sehr still. Ich vermisse das Lachen in der Kabine. Daran musste ich mich erst gewöhnen“, so der 32-Jährige in einem Interview auf Schalke TV.


Dem Routinier fällt es alles andere als leicht, sich momentan immer zu 100 Prozent auf seine Rehamaßnahmen zu konzentrieren. Im Zeichen der Corona-Krise wünscht sich Caliguiri nichts sehnlicher, dass der Virus bald erfolgreich bekämpft werden kann. „Die Situation ist dramatisch und schockierend. Die Welt muss jetzt zusammenstehen. Jeder Mensch ist gefragt, sich an die Vorgaben der Behörden zu halten“, appelliert Schalkes Stammspieler.



Viele Tote in seiner zweiten Heimat



Der Deutsch-Italiener ist besonders schockiert, wenn er Tag für Tag mit der Zahl der Toten in seiner zweiten Heimat konfrontiert wird. Sein Vater stammt aus Kalabrien. Verwandte haben ihm regelmäßig von den schlimmen Zuständen erzählt, die durch das Virus ausgelöst worden sind. Zuletzt waren es täglich zwischen 600 und 1000 Menschen, die verstarben.

„Das macht mich sehr traurig“, sagt Caligiuri und steht mit dieser Aussage bestimmt nicht allein. Dass sein Heilungsprozess nach seiner schweren Knieverletzung aus dem DFB-Pokalspiel gegen Hertha BSC gut verläuft, ist für ihn in der aktuellen Lage eher zweitrangig. Aber natürlich wünscht sich der Außenbahnspieler, dass er in dieser Spielzeit für Schalke noch zum Einsatz kommen kann.


Geisterspiele als Option



Auch wenn die Saison nur mit Geisterspielen zu Ende gehen sollte. „Wenn es keine andere Möglichkeit gibt, wäre das zwar sehr schade, aber dann sollten wir das durchziehen“, so der 32-Jährige, der im bisherigen Saisonverlauf 18 Mal in der Schalker Startelf gestanden hatte.

Noch ist nicht sicher, ob Caligiuri auch in der nächsten Saison für die Königsblauen spielen wird. Sein Vertrag läuft am Saisonende aus. Wegen der Corona-Krise sind die bereits angelaufenen Gespräche über eine Vertragsverlängerung erst einmal gestoppt worden.