Der Satz fiel fast beiläufig und ging in der Pressekonferenz vor dem Schalker Spiel in Fürth inmitten der Irritationen um einen Verbleib von S04-Trainer Karel Geraerts fast ein wenig unter. Ibrahima Cissé, so Geraerts, wird im Sommer an den Olympischen Spielen in Paris teilnehmen.
Mit Mali qualifiziert
Schalkes Verteidiger hat sich über den U23-Afrika-Cup im Sommer 2023 mit Mali für die Olympischen Sommerspiele qualifiziert. Das Fußballturnier in Paris findet statt vom 24. Juli bis zum 10. August - und damit ist die Kehrseite von Cissés schönen Olympia-Plänen jetzt schon erkennbar: Denn einen Großteil der Schalker Saisonvorbereitung und möglicherweise auch den Saisonstart (die Zweite Liga beginnt am 2. August) wird Cissé verpassen.
Die Kehrseite der Medaille
Das muss nicht zwingend, kann aber für alle Beteiligten von Nachteil sein. Rückblick: Im Sommer war Cissé gerade erst vom Afrika-Cup zurückgekehrt, als das erste Saisonspiel in Hamburg anstand. Cissé stand in der Schalker Startelf, auch weil Leo Greiml sich im letzten Testspiel gegen Twente Enschede schwer verletzt hatte.
In einem turbulenten Spiel verlor Cissé vor allem in der zweiten Halbzeit mehr und mehr den Überblick, verschuldete einen Elfmeter, sah die Gelbe Karte und später auch noch Gelb-Rot. Schalke verlor die Partie mit 3:5, Trainer Thomas Reis musste hinterher zähnenknirschend zugeben, dass es wohl besser gewesen wäre, Cissé direkt nach der Gelben Karte auszuwechseln.
Die Trainer loben Cissé
Für das Schalker Verteidiger-Talent hatte die Partie negative Auswirkungen. Unter Reis spielte Cissé dann überhaupt keine Rolle mehr, erst gegen Ende der Saison gab ihm Karel Geraerts nun wieder Einsatzzeiten. Grundsätzlich hält der Belgier, wie Reis übrigens auch, große Stücke auf Cissé.
Die Trainer erkennen an, dass Cissé generell über hervorragende Verteidiger-Eigenschaften verfügen würde, sie loben außerdem den Stil seiner „Vorwärts-Verteidigung“ - Cissé habe den Mut, nach der Balleroberung direkt nach vorn zu schauen und auch mal den vertikalen Pass zu spielen.

Alles gut und schön: Auf den nachhaltigen Durchbruch bei den Profis wartet Cissé bislang allerdings vergeblich. Im Sommer 2022 kam er ablösefrei von Jong KAA Gent zu den gerade wieder aufgestiegenen Schalkern. Das Versprechen auf die Zukunft wurde bislang noch nicht eingelöst.
Der 23-jährige Cissé und Schalke hoffen, dass die dritte S04-Saison für den 1,96 m großen Cissé die wird, in der er sich durchsetzt - auch wenn die Saison 2024/25 für ihn aller Voraussicht nach mit Verspätung beginnen wird. Cissés Vertrag auf Schalke läuft noch bis 2026.
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