Schalke-Manager Heidel schimpft über Bierhoff-Aussage
Mittwochs auf der Couch
Liebend gern würde sich der FC Schalke 04 wieder ganz aufs Sportliche konzentrieren. Doch seitdem der Wechsel von Leon Goretzka zum FC Bayern München bekannt ist, vergeht kein Tag ohne neue Meldungen über den Nationalspieler. Aber diesmal ging die Initiative von Schalke aus: Aussagen von DFB-Team-Manager Oliver Bierhoff brachten S04-Manager Christian Heidel auf die Palme.

Christian Heidel. © dpa
Die Aussagen von Christian Heidel ab Minute 3:52.
Das Thema Leon Goretzka beschäftigt weiter ganz Fußball-Deutschland. Zum Ärger der Königsblauen, die bereits rund um das Heimspiel gegen Hannover 96 eine ungewöhnliche Stimmung in der Veltins-Arena registrierten. Auch bei der Pressekonferenz am Donnerstag vor der Auswärtspartie in Stuttgart (Sa. 15.30 Uhr / Sky) war Goretzka wieder ein großes Thema. Manager Christian Heidel machte nämlich keinen Hehl daraus, dass ihm einige Interview-Äußerungen von Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff überhaupt nicht gefallen haben.
Nicht jeder muss sich äußern
Vor allem die Aussage von Bierhoff „ein ambitionierter Jung-Nationalspieler will Titel gewinnen und sitzt ungern mittwochs auf der Couch, wenn andere Champions League spielen,“ brachte Heidel auf die Palme. Er bewertete diesen Satz als Respektlosigkeit gegenüber den anderen Bundesligaklubs. Bierhoff würde damit suggerieren, alle Nationalspieler müssten beim FC Bayern spielen.
„Der Manager der Nationalmannschaft muss sich neutral verhalten. Da spreche ich auch für andere Vereine. Es ist nicht zuträglich, wenn jeder glaubt, sich zum Thema äußern zu müssen. Unser Bestreben ist, ganz schnell Ruhe rein zu bekommen. Wir müssen alles dafür tun, dass wir und auch Leon eine gescheite Rückrunde spielen,“ so Heidel. Schalke würde sich zum Beispiel auch nicht über den für die neue Saison verpflichteten Mark Uth ständig äußern. Heidel: „Mark steht bis zum 30. Juni in Hoffenheim unter Vertrag.“
Dass Bierhoff zudem sagte, er könne den Schritt von Goretzka nachvollziehen, ließ den Schalke-Manager ebenfalls mit dem Kopf schütteln. „Diese Aussage ist mir aufgestoßen. Ich finde, dass der Manager der Nationalmannschaft objektiv sein muss,“ kritisierte Heidel. „Jeder Verein freue sich darüber, wenn einer ihrer Profis für den DFB berufen werde, „aber wenn es dazu führt, dass man Angst haben muss, dass ein Spieler dann sofort zu den Bayern muss, ist das bedenklich“, so der Schalker Manager.
Löw zeigt viel Verständnis
Mit Bundestrainer Joachim Löw sei die Kommunikation dagegen eine ganz andere. „Ich habe ihn angerufen, um ihn frühzeitig über Leons Plan zu informieren. Es war ein langes und tolles Gespräch. Der Bundestrainer zeigte viel Verständnis für unsere Situation“, lobte Heidel und betonte: „Es sollte jetzt langsam der Zeitpunkt gekommen sein, dass Schalke von niemandem Ratschläge oder Forderungen braucht. Wir mischen uns auch nicht bei der Nationalmannschaft ein.“