Fährmann: Wir brauchen Goretzkas individuelle Klasse
Schalke-Kapitän im Interview
Die Vormittagseinheit am Mittwoch beim FC Schalke 04 hatte es durchaus in sich. Fast zwei Stunden dauerte das Training. Danach stellte sich Mannschaftskapitän Ralf Fährmann den Fragen der anwesenden Journalisten. Er sprach unter anderem über den Wechsel von Leon Goretzka und den VfB Stuttgart, Schalkes nächsten Gegner.

„Der Konkurrenzkampf tut uns gut“, sagt Schalke-Kapitän Ralf Fährmann. © dpa
Ralf Fährmann über ...
... Nabil Bentaleb auf der Tribüne im Hannover-Spiel: „Wir haben uns in der Winterpause verstärkt. Da ist es dann normal, dass auch mal gute Spieler auf der Tribüne sitzen müssen. Ich glaube jedoch, dass uns der Konkurrenzkampf gut tut. Man merkt, wie verbissen im Training gearbeitet wird.“
... den Wechsel von Leon Goretzka zu den Bayern: „Wir sind froh, dass das jetzt geklärt wurde und wir uns wieder auf das Tagesgeschäft Bundesliga konzentrieren können. Ich glaube nicht, dass der Wechsel von Leon unsere Entwicklung beeinflusst. Ich denke, dass es für ihn aus sportlicher Sicht die richtige Entscheidung war. Aber als Schalke-Fan betrachtet, war das schmerzhaft. Doch wir stehen hinter Leon und respektieren ihn total. Wir brauchen seine individuelle Klasse, nicht nur auf dem Platz, sondern auch im Kabinentrakt. Ich hoffe, dass die Unruhe um Leon jetzt abflacht, weil das uns als Mannschaft nicht gut tut.“
... den Zeitpunkt der Verkündung des Wechsels: „Den richtigen Zeitpunkt gibt es bei solch einer Entscheidung nicht. Diskussionen wären auch vor einem halben Jahr oder vor einem Monat aufgekommen.“
... über Schalkes holprigen Rückrundenstart: „Wenn man nur die Punkteausbeute aus den ersten beiden Spielen betrachtet, haben wir Luft nach oben. Aber ich finde, wir haben in der ersten Halbzeit in Leipzig ein sehr gutes Spiel gemacht und gegen Hannover über die gesamten 90 Minuten. Deshalb bin ich optimistisch, was die Partie beim VfB Stuttgart betrifft. Wir bleiben cool, wenn es punktemäßig mal nicht so gut läuft.“
... den Trainingsabbruch von Amine Harit: „Ich habe ihn gefragt, ob alles okay ist. Er hat mir signalisiert, dass der Muskel zugemacht hat. Doch es sei nichts Dramatisches, sondern nur eine Vorsichtsmaßnahme, dass er den Platz verlassen hat.“
... die Gefahr, dass mit Max Meyer ein weiterer Leistungsträger den Verein verlässt: „Es wäre der falsche Ansatz, wenn man sich permanent Gedanken macht, wer den Verein verlassen könnte. Dann kommt man in einen Teufelskreis. Viel wichtiger ist, dass wir die Spielidee von Trainer Domenico Tedesco noch mehr verinnerlichen.“
... den nächsten Gegner VfB Stuttgart: „Das wird ein schweres Spiel. Aber ich hoffe, dass wir mit einem Sieg nach Hause fahren oder zumindest einen Punkt mitnehmen.“
... die Veränderungen auf dem Trainingsgelände: „Darüber freue ich mich sehr. Je mehr Trainingsplätze wir haben, desto besser. Dass alles so nahe zusammen liegt, ist wohl einzigartig in der Bundesliga. Mit dem neuen Kabinentrakt für den Profikader haben wir einen weiteren Schritt hin zu perfekten Trainingsbedingungen gemacht.“
Bei einem Fantreffen in Wettringen bekräftigte Schalkes Jahrhundert-Trainer Huub Stevens seine Kandidatur für den Aufsichtsrat. Zwei Aufsichtsräte werden auf der nächsten Mitgliederversammlung, die noch nicht terminiert ist, gewählt. Domenico Tedesco ist wegen unsportlichen Verhaltens gegenüber einem Unparteiischen-Gespann beim Bundesligaspiel in Frankfurt vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes mit 5000 Euro zur Kasse gebeten worden. Pablo Insua macht im Training Fortschritte. Am Mittwoch mischte der Spanier, der lange Zeit wegen einer Herzbeutelentzündung ausgefallen war, auch erstmals im Trainingsspiel mit.