Schalke-Abwehrspieler Benjamin Stambouli: „Mut ist das Wichtigste im Fußball“
Schalke 04
Schalke 04 hat gute Chancen, sich für das Achtelfinale in der Champions League zu qualifizieren. Wie Daniel Caligiuri und Benjamin Stambouli die Lage bewerten, verrieten sie jetzt.

Gute Laune: Daniel Caligiuri (l.) und Benjamain Stambouli blicken optimistisch auf das Champions-League-Spiel in Porto. © imago
Sie haben drei Tore gegen Nürnberg vorbereitet. Ist der „alte Calli“ wieder da?
Daniel Caligiuri: Die Erwartungen sind bei mir hoch, weil ich in der vergangenen Saison viele Torvorlagen gegeben habe. Aber ich bewerte meine Leistung auch danach, wie ich auf dem Platz für die Mannschaft kämpfe. Deshalb mache ich mir keinen Druck.
Im ersten Spiel gegen Porto saßen sie wegen einer Verletzung noch auf der Tribüne. Was erwartet Schalke für ein Spiel?
Benjamin Stambouli: Ich erwarte einen offensiven Gegner.
Wie schätzen Sie die Spielstärke des FC Porto ein?
Caligiuri: Gegen Porto haben wir uns von allen Gruppengegnern am schwersten getan. Sie haben ein sehr hohes Niveau, aber wir fahren nach Porto, um zu gewinnen.

Vorbereiter: Daniel Caligiuri legte zum zweiten Treffer von Steven Skrzybski auf. © imago
Porto ist sehr defensivstark. Wie will man solch ein Abwehrbollwerk knacken?
Caligiuri: Wir müssen erst einmal sehen, dass wir die starke Offensive der Gastgeber in den Griff bekommen. Wenn wir sie überspielen können, dann heißt es sich nach vorn zu orientieren.
Womöglich ist Schalke schon vor dem Anpfiff fürs Achtelfinale qualifiziert, sollte Galatasaray Istanbul nicht gegen Moskau gewinnen.
Caligiuri: Das wäre eine schöne Sache, aber wir wollen Platz eins und deshalb die restlichen beiden Partien gewinnen.
Stambouli: Ich will gar nicht wissen, wie Moskau gegen Galatasaray vorher gespielt hat. Wir sollten uns auf unser Spiel konzentrieren.
Schalke ist gegen Nürnberg sehr offensiv aufgetreten. Kam Ihnen das zugute?
Caligiuri: Es ist uns in der Offensive viel Gutes gelungen. Wir haben uns zahlreiche gute Chancen erarbeitet. In der Vergangenheit haben wir offensiv oft die falschen Entscheidungen getroffen.
Gegen Nürnberg spielte Schalke mit mehr Risiko. Ist das auch eine Option für die Partie in Porto?
Stambouli: Es ist gut, dass wir jetzt mehr Optionen in unserem Spiel haben. Fünf Tore zu schießen, das gibt der Mannschaft Mut.
Trainer Domenico Tedesco rotiert sehr viel. Sie sind davon größtenteils ausgenommen. Haben Sie noch genügend Power bis zur Winterpause?
Caligiuri: Ich bin jetzt gut im Drei-Tage-Rhythmus und fühle mich wohl.
Zuletzt vertraute Tedesco der Dreierkette mit Matija Nastasic, Salif Sané und Ihnen. Bleibt es dabei auch in Porto?
Stambouli: Das ist möglich. Wir haben viel Vertrauen zueinander.
Wie verkraftet es Naldo, dass er zuletzt immer auf der Ersatzbank saß?
Stambouli: Naldo gibt vor dem Spiel immer Tipps. Er ist wie ein großer Bruder. Es gibt im Fußball unterschiedliche Zeiten. Mal spielst Du mehr, mal weniger. Wenn Naldo wieder spielt, dann freue ich mich.
Sind Sie nach Ihrer Verletzungspause wieder im Wettkampfrhythmus?
Stambouli: Was die Power betrifft, fühle ich mich gut. Betreffend der Spielanalyse habe ich noch zehn bis fünfzehn Prozent zu gewinnen. Wenn du zwei Jahre ununterbrochen spielt, ist der Rhythmus perfekt. Jetzt muss ich mein Gehirn noch ein bisschen trainieren.
Und was macht Ihr Rücken? Der Zusammenprall am Pfosten sah zunächst schlimm aus.
Stambouli: Der Pfosten ist kaputt. Spaß beiseite: Ich hatte ein bisschen Schmerzen, aber jetzt ist alles gut.

Schrecksekunde: Benjamin Stambouli knallt gegen den Torpfosten. © imago
Was muss Schalke besser machen als im Hinspiel?
Stambouli: Damals hat uns vielleicht etwas die Erfahrung gefehlt. Jetzt haben auch die jungen Spieler schon mehr Partien in der Champions League absolviert. Das ist sehr wichtig für unsere Entwicklung. Mut ist das Wichtigste im Fußball.