Schalke 04 atmet auf
Schalke 04
Schalke atmet auf: Nach dem ersten Saisonsieg (3:0 gegen Hertha) und dem Ende der „schwarzen“ Heimspielserie war die Erleichterung groß. Am Montag entscheidet sich, ob der Kader sich ändert.

So jubelten Amine Harit (r.) und seine Vereinskameraden nach dem ersten Saisonsieg gegen Hertha BSC. © dpa
Sogar Schalke-Trainer David Wagner ließ sich zu einer Ehrenrunde vor 58.875 Zuschauern in der Veltins-Arena animieren. Dies lässt sich durchaus als Indiz wertet, welche Last von dem 47-Jährigen abfiel nach einem Spiel mit reichlich viel Kuriositäten.
Da waren zum Beispiel die beiden Eigentoren der in der Offensive erschreckend harmlosen Berliner. Niklas Stark und Karim Rekik sorgten dafür, dass es für die Königsblauen kein Zitterspiel wurde und Schalke seit dem 20. Januar (2:1 gegen Wolfsburg) endlich wieder einen Heimsieg feiern durfte. Der übrigens einen Bundesligarekord darstellte. Im 36. Heimspiel gegen die Berliner blieb Schalke zum 26. Mal ohne Gegentor. So oft hat noch nie eine Mannschaft gegen ein anderes Team „Zu Null“ gespielt. Und dass Schalke in einer Begegnung gleich von zwei Eigentoren des Gegners profitierte, gab es in der königsblauen Bundesliga-Geschichte auch noch nicht.
Burgstallers „Kunststück“
Sein Missgeschick nahm Stark offenbar so mit, dass er fast noch einen zweiten Schalker Treffer verschuldet hätte, als er sich von Schalke-Mittelstürmer Guido Burgstaller fünf Meter vor dem Tor den Ball entwenden ließ. Doch der Österreicher brachte das „Kunststück“ fertig und schoss übers Tor.
„Ich kenne den Niklas noch aus Nürnberg. Deswegen wollte ich ihm das nicht antun“, sagte Burgstaller nach dem Spiel mit einem Augenzwinkern.
Kommt noch ein Stürmer?
Unmittelbar nach seinem Fehlschuss hatte der 30-Jährige aber eine ganz andere Gefühlslage: „Wo ist der Ausgang? Wo kann ich hinlaufen? Kann ich nach Hause laufen? Ich wollte nur raus“, schilderte der Österreicher seine Gemütsverfassung.
Doch der Mittelstürmer brauchte um den Erfolg seiner Mannschaft nicht zittern. Das zweite Berliner Eigentor bereitete er selbst vor, ehe Jonjoe Kenny den Rest besorgte und Schalke davor bewahrte, weiterhin ohne eigenen Treffer in dieser Bundesligasaison zu bleiben.
Ob Schalke noch einen Spieler verpflichtet, der weiß, wo das Tor steht, entscheidet sich heute, wenn das Transferfenster schließt. Sportvorstand Jochen Schneider gab sich am Samstagabend zu diesem Thema sehr wortkarg. Klarer positionierte sich der 48-Jährige, was die Zukunft von Nabil Bentaleb und Yevhen Konoplyanka betrifft. „Ich gehe nicht davon aus, dass uns noch ein Spieler verlassen wird“, sagte Schneider im Gespräch mit dieser Zeitung.
Was wird aus Bentaleb und Konoplyanka?
Das würde bedeuten, dass Bentaleb und Konoplyanka auch in der laufenden Saison weiter zum Schalker Kader gehören, auch wenn Trainer Wagner nicht mit ihnen plant. Rein rechtlich gesehen hätten beide Spieler Anspruch darauf, wieder am Trainingsbetrieb der Profis teilzunehmen.
Oder sind solche Aussagen nur Verhandlungspoker? Schneider vermittelte diesen Eindruck nicht. Bei Bentaleb hatte Werder Bremen Interesse. Konoplyanka wurde mit verschiedenen türkischen Vereinen gebracht. Sollten in beiden Fällen doch noch Transfers zustande kommen, wäre Schalke noch einmal erleichtert. Wie am Samstag.