S04-Torwart: Fußball ist nun einmal ein Ergebnissport

Ralf Fährmann im Interview

Obwohl Schalke in der Bundesliga auf Platz zwei steht, wird mitunter die Spielweise kritisiert. S04-Torwart Ralf Fährmann kontert im Interview die Kritik an den Königsblauen.

Gelsenkirchen

, 14.03.2018, 08:21 Uhr / Lesedauer: 2 min
Nach einer Schwächephase zu Jahresbeginn ist S04-Schlussmann Ralf Fährmann mittlerweile wieder Herr der Lüfte.

Nach einer Schwächephase zu Jahresbeginn ist S04-Schlussmann Ralf Fährmann mittlerweile wieder Herr der Lüfte. © dpa

Ralf Fährmann über ...

... die Bedeutung der Null: „Jeder Defensivspieler in unserer Mannschaft freut sich darüber. Das tut gut und ist ein Stück weit der Lohn für unsere Arbeit. Aber wir sind mittlerweile so ein Kollektiv geworden, dass es nicht nur den Torhüter freut, sondern alle Spieler, wenn wir ohne Gegentor bleiben.“

... das Geheimnis der Schalker Defensivstärke: „Wir sind immer taktisch sehr gut vorbereitet. Aber was meiner Meinung nach noch wichtiger ist: Uns zeichnet aus, dass wir leidenschaftlich kämpfen und leidenschaftlich füreinander da sind. Das spüren auch unsere Zuschauer.“

... die Rolle von Trainer Domenico Tedesco: „Er ist der absolute Boss, der jeden Tag mit Leidenschaft dabei ist. Das färbt auf die Mannschaft ab.“

... den Stellenwert von Tabellenplatz zwei: „Wir sind glücklich, dass wir dort stehen. Aber wir wissen diesen Platz auch gut einzuschätzen. Wir haben noch eine lange Strecke vor uns. Solch eine Bundesligasaison vergleiche ich mit einem Triathlon. Wir befinden uns jetzt in der letzten Disziplin. Wir haben im letzten dreiviertel Jahr eine enorme Entwicklung genommen. Es muss unser Ziel sein, diese Entwicklung fortzusetzen. Wir lassen uns nicht vom zweiten Platz blenden, aber wir genießen das.“

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... seine Schwächephase zu Beginn der Rückrunde: „Ich habe so weiter gearbeitet wie immer und versucht, mich optimal auf jedes Spiel vorzubereiten. Fehler passieren jedem einmal. Ich glaube, ich habe die passende Antwort in den letzten Spielen gegeben.“

... seine Pläne für den Sommer: „Ich weiß, worauf Sie anspielen (die WM, die Red.). Aber ich habe keine Pläne. Ich habe momentan ohnehin etwas Stress zu Hause, denn ich mache den Garten neu. Urlaub ist noch keiner geplant. Ich bin abrufbereit. (lachend)

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... Kritik an der Spielweise: „Ich finde das traurig, dass das kritisiert wird. Was gibt es denn für Möglichkeiten? Erkämpfte Siege, drei Punkte oder schön spielen und sich dafür nicht belohnen? Fußball ist nun einmal ein Ergebnissport. Es ist nicht immer schön anzusehen, weil wir am absoluten Limit spielen. Da kannst du kein Fußballfest abbrennen wie der FC Barcelona. Wir haben noch nicht die Qualität, dass wir sagen können, egal, welcher Gegner kommt, wir spielen ihn an die Wand. Wichtig ist, dass wir unsere Spiele gewinnen. Jeder, der anderen Fußball sehen will, muss in ein anderes Stadion gehen.“

... das Interview von Per Mertesacker über Leistungsdruck im Profifußball: „Ich kann das teilweise nachvollziehen. Es lastet enormer Druck auf den Spielern. Ich habe schon mal im Spaß gesagt: Wenn man als Fußballer in der letzten Minute den Siegtreffer macht oder einen Elfmeter hält, dann wirst du von 150.000 Schultern getragen. Wenn du aber einen Fehler in der letzten Minute machst, dann hast du das Gewicht dieser 150.000 Schultern auf deiner eigenen Schulter lasten. Das ist etwas, womit wir in jedes Spiel gehen, und je mehr Gedanken man sich macht, desto tiefer wird der Sog.“