Dass der FC Schalke 04 am 15. Oktober 2016 beim FC Augsburg 1:1 spielte, wäre wohl nur für leidenschaftliche Statistiker interessant geblieben. Doch das 1:1 hatte wegen des Schalker Treffers durch Nabil Bentaleb dann doch eine besondere Bedeutung.
Es war ein wundervoller Treffer. Schalkes Mittelfeldspieler Bentaleb nahm Maß, der Ball sauste wie an der Schnur gezogen in Richtung des rechten oberen Ecks des Augsburger Tores. Dann klatschte er an die Unterkante der Latte und sprang deutlich hinter die Linie. Die TV-Bilder ließen keinen Zweifel, doch Schiedsrichter Tobias Stieler war froh über sein technisches Hilfsmittel.
Hawk-Eye schreitet ein
Das sogenannte „Hawk-Eye“ hatte reagiert und Stieler in der 65. Minute mit einer Vibration zu verstehen gegeben: Tor für Schalke. „Ich war nicht ganz sicher, ob er drin war. Nach zwei Sekunden hat meine Uhr vibriert. Da hatte ich die Bestätigung“, sagte Stieler später.
Es war beim 1:1 (0:0) zwischen dem FC Augsburg und Schalke 04 der erste Bundesliga-Treffer, der mithilfe der Torlinientechnik anerkannt wurde. Mit seinem ersten Bundesligator überhaupt schrieb Bentaleb also gleich Geschichte. Der 15. Oktober 2016 ist seitdem ein historisches Datum. „Wir sind jetzt die Ersten, die von diesem Ding profitieren. Ich war ja immer einer, der das gefordert hat“, sagte Schalkes damaliger Sportvorstand Christian Heidel.

Seit Beginn der Saison 2015/16 kam das Hawk-Eye in der Fußball-Bundesliga zum Einsatz. In den Stadien waren für jedes Tor spezielle Kameras installiert worden. Eine Software errechnet mit deren Bildern in Echtzeit die genaue Position des Balles und übermittelt dem Schiedsrichtergespann ein Signal.
Am 15. August 2015 im Spiel zwischen Darmstadt 98 und Hannover 96 hatte das Hawk-Eye erstmals reagiert. Damals köpfte 96-Spieler Kenan Karaman - mittlerweile Kapitän des FC Schalke 04 - den Ball an die Latte, von dort sprang er auf die Torlinie. Das Spiel lief ohne Unterbrechung weiter.
Schwere Verletzung für Embolo
Doch zurück zur Partie in Augsburg. Das Schalker 1:0 scheint das Tor zum erhofften zweiten Saisonsieg zu sein. Eine Woche zuvor hat die Mannschaft des neuen Trainers Markus Weinzierl erstmals gewonnen (4:0 gegen Gladbach), davor jedoch die ersten fünf Partien verloren. Doch die Schalker Hoffnungen erfüllen sich nicht: Daniel Baier gelingt noch der Ausgleich für die Hausherren (77.) und damit der Endstand.
Schlimmer als der entgangene Sieg ist jedoch das schwere Foul von Konstantinos Stafylidis, bei dem sich Schalkes Neuzugang Breel Embolo einen Bruch des Wadenbeins, des Sprunggelenks und einen Riss der Syndesmose zuzieht, mit der er bis Saisonende ausfällt und die zwischenzeitlich sogar seine Karriere gefährdet.
Sieben Kandidaten für zwei Plätze: Diese Personen wollen in den Schalker Wahlausschuss
Schalke 04 kürzt weiter : Fan-Club Verband steht vor großen Herausforderungen
Schalke nach dem Test in Aarau: „Müssen es besser machen“: Van Wonderen hat eine Alternative mehr