Jochen Schneider: Das sind die Gründe für die Schalke-Krise

Schalke 04

Schalkes Krise geht weiter: Am Samstag ging das Team beim 1. FC Köln mit 0:3 unter. So erklärt Sportvorstand Jochen Schneider die Situation.

Köln

, 01.03.2020, 08:00 Uhr / Lesedauer: 2 min
Ärgert sich über „Nübel-raus“-Rufe: Sportvorstand Jochen Schneider.

Ärgert sich über „Nübel-raus“-Rufe: Sportvorstand Jochen Schneider. © dpa

Welch ein Unterschied zur Hinrunde: Von der Leichtigkeit, die Schalke durch die ersten 17 Partien getragen hat, ist nichts mehr zu sehen. Auch bei der 0:3-Niederlage beim 1. FC Köln zeigte die Mannschaft vor allem eins: Dass sie derzeit komplett verunsichert ist, allen voran Torwart Alexander Nübel, der erneut schwer patzte und das Gegentor zum 0:3 verursachte. Für Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider gibt es Gründe für die Krise.

„Wir suchen keine Alibis - aber wenn man sich die Liste der Ausfälle anschaut, dann war das schon immens – und da sind viele Spieler bei, die in der Hinrunde zu den Leistungsträgern gezählt haben“, machte Schneider vor allem die Verletztenmisere verantwortlich. Die Liste ist in der Tat eine Liste des Grauens: Zu den Langzeitverletzten Benjamin Stambouli, Salif Sané und Daniel Caligiuri gesellten sich vor dem Köln-Spiel noch Omar Mascarell (für den die Saison wegen einer Adduktorenverletzung beendet ist) und Suat Serdar, während der Partie verletzte sich auch noch Ozan Kabak.


Die Gründe sind auch in den Köpfen der Spieler zu finden

Doch die Gründe seien auch in den Köpfen der Spieler zu finden. „Dazu kommt, dass wir nach dem 0:5 in München nicht die Ergebnisse erzielt haben, die wir uns gewünscht haben“, analysiert Schneider. Das habe etwas mit der Mannschaft gemacht. „Es ist eine Situation, in der die Sicherheit fehlt, in der die Leichtigkeit fehlt, in der auch die Automatismen nicht greifen. Und dann spielt man gegen ein Team, das voller Selbstvertrauen auftritt: Dann kommt so ein Spiel zustande“, sagte der Sportvorstand nach der Partie in Köln.

Jetzt lesen

Jetzt gelte es vor allem, von Spiel zu Spiel denken und zu hoffen, dass der ein oder andere verletzte Spieler schnell wieder zurückkomme. „Das ist eine Herausforderung, die wir annehmen müssen“, so Schneider. „Aber da kommen wir gemeinsam durch.“

Geärgert hatte sich Schneider über die Reaktionen der Schalke-Fans auf den Nübel-Patzer: „Nübel-raus“-Rufe waren zu hören, auch die Köln-Fans klatschten hämisch bei jeder Ballberührung des Keepers. Als Nübel nach dem Spiel vom Platz ging, hatte er Tränen in den Augen. „Was mir überhaupt nicht gefallen hat, war, wie der Spieler mit Häme übergossen wurde – vom ganzen Stadion“, so Schneider. „Das kann ich nicht nachvollziehen.“

Schlagworte: