Heidels Blitzstart ist kein Fehlstart
Kommentar
Das nennt man wohl einen Blitzstart: Noch bevor Christian Heidel am Mittwoch offiziell als neuer Schalke-Manager vorgestellt wird, hat er durch zwei bedeutende Personalentscheidungen schon für Schlagzeilen gesorgt.

Christian Heidel hat auf Schalke schnell losgelegt.
Während die Verpflichtung von Wolfsburgs Innenverteidiger Naldo bei vielen Fans und Beobachtern zunächst die zweifelnden Alters-Reflexe ("Der ist doch schon 33...") provoziert hat, ein verlässliches Urteil aber erst in Zukunft möglich ist, hat Heidel in Sachen Breitenreiter nicht nur die erwarteten, sondern auch logischen und für den Verein wohl sinnvollsten Fakten geschaffen.
Denn obwohl der Trainer die Königsblauen zum Saison-Abschluss dann doch noch ohne Umwege in die Europa League geführt hat, bleibt nach einem Jahr Breitenreiter festzuhalten: Schalke hat dem Ex-Paderborner eine große Chance gegeben, die Breitenreiter nach verheißungsvollem Beginn aber nicht wie von beiden Seiten erhofft nutzen konnte. Mit seiner Meinung, die Mannschaft habe sich unter ihm deutlich weiterentwickelt, war Breitenreiter nicht mehrheitsfähig. Darüber hinaus bewies er sogar noch nach dem letzten Spiel mit seinem Schwadronieren über eine angebliche Medien-Kampagne gegen ihn, dass er sich abseits des Rasens längst auf ein nicht mehr zielführendes Glatteis begeben hatte.
Offenbar – und das spricht für Heidel – hat Schalkes neuer Manager all diese Signale schon aus der Distanz erkannt und sich daher zu einem humorlosen, aber klaren Schluss-Strich entschlossen. Vielleicht war er dadurch sogar indirekt mit dafür verantwortlich, dass die S04-Profis bei 1899 Hoffenheim den für die Europa League so wichtigen „Dreier“ holten. Ein Fehlstart war Heidels Blitzstart auf Schalke also sicherlich nicht.