Emotionaler Abschied von Heldt und Breitenreiter

Tränen und Groll

Wenn Horst Heldt am Dienstag im Flugzeug sitzt, um mit der Familie in den USA-Urlaub zu fliegen, hat er Zeit genug, die letzten Tage emotional zu verarbeiten. Seine Tränen nach dem Schlusspfiff in Sinsheim, der Gang in die Schalker Kurve, wo er mit Sprechchören gefeiert wurde oder die Erleichterung über Platz fünf am Saisonende – es gab viele Dinge, die den 46-Jährigen noch lange beschäftigen werden.

SINSHEIM

17.05.2016, 06:04 Uhr / Lesedauer: 2 min
Bilder der Bundesliga-Partie Schalke gegen 1899 Hoffenheim.

Bilder der Bundesliga-Partie Schalke gegen 1899 Hoffenheim.

„Ich hatte mir vorgenommen, meine Emotionen im Griff zu haben. Aber dann g ing es doch nicht. Trotzdem war es ein schöner Augenblick“, erzählte Heldt hinterher und hatte sich da schon wieder unter Kontrolle. Auch Trainer Breitenreiter war reichlich mitgenommen. Bereits beim Training am Freitag hatte er einigen Spielern mitgeteilt, dass sich ihre Wege trennen werden. Im Mannschaftshotel am Samstag wurde dann der gesamte Stab informiert. Für die meisten war es keine Überraschung.

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— FC Schalke 04 (@s04)

„Es war ein emotionaler Tag. Man hat bemerkt, dass es den Spielern sehr nahe ging. Auch bei mir sind ein paar Tränen geflossen. Umso schöner war für mich, zu sehen, dass die Mannschaft nicht nur für sich, sondern auch für mich und mein Trainerteam gespielt hat“, erklärte der Schalker Trainer.

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Horst Heldts Karriere auf Schalke im Zeitraffer

Fünfeinhalb Jahre Schalke gehen für Horst Heldt mit dem letzten Spieltag der Saison 2015/2016 zu Ende. Obwohl sich Schalke in drei Jahren in Serie für die Champions League qualifizieren konnte, wird die Amtszeit des 46-Jährigen von vielen Fans kritisch gesehen. Wir blicken auf Horst Heldts Schalke-Karriere zurück.
11.05.2016
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Schalkes neues Vorstandsmitglied Horst Heldt (r.) bei seiner Vorstellung im Juli 2010 mit Aufsichtsratsvorsitzendem Clemens Tönnies und Felix Magath.© Foto: dpa
Nach der Trennung von Trainer Felix Magath im Jahr 2011 wurde der Vorstand neu geordnet. Heldt war seit dem 16. März 2011 für den sportlichen Bereich verantwortlich.© Foto: dpa
Im März 2011 stellt Horst Heldt Ralf Rangnick als neuen Trainer vor.© Foto: dpa
Horst Heldt, Manuel Neuer und Ralf Rangnick verkünden im April 2011 den Wechsel des Nationalkeepers nach München.© Foto: dpa
Im September 2011 tritt Schalke-Trainer Ralf Rangnick aus gesundheitlichen Gründen zurück. Horst Heldt muss sich erneut auf Trainersuche begeben.© Foto: dpa
Kurze Zeit später kann Horst Heldt Huub Stevens als Nachfolger von Rangnick präsentieren.© Foto: dpa
Im Dezember 2012 übernimmt Jens Keller nach 446 Tagen das Amt von Huub Stevens.© Foto: dpa
Gemeinsam mit Keller kann Horst Heldt die Vertragsverlängerung von Julian Draxler im Mai 2013 verkünden.© Foto: dpa
Im August 2013 stellt Horst Heldt mit Jens Keller Kevin-Prince Boateng als neuen Spieler vor.© Foto: dpa
Im Oktober 2014 übernimmt der 44 Jahre alte Roberto Di Matteo das Amt des bisherigen Chef-Trainers Jens Keller. Keller war 660 Tage im Amt.© Foto: dpa
Nach nur 231 Tagen ist für Di Matteo Schluss. Zur Saison 2015/2016 kommt Andre Breitenreiter vom SC Paderborn.© Foto: dpa
Im letzten Heimspiel der Saison 2015/2016 wird Horst Heldt nach fünfeinhalb Jahren auf Schalke verabschiedet. Sein Nachfolger Christian Heidel übernimmt ab Pfingstsonntag.© Foto: dpa

Aber einen verbalen Seitenhieb konnte sich der 42-Jährige auch bei seinem Abschied nicht verkneifen. Breitenreiter sprach von einer „Hetzkampagne“, die ein Teil der Medien gegen seine Person betrieben habe. Es sei vom Verein nicht ausreichend geschützt worden und fügte verbittert hinzu: „Es ist einfach schade, dass man in einem Entwicklungsjahr, in dem es Höhen und Tiefen gab, die Geduld verloren hat.“

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Kapitän Höwedes wünscht sich für die Zukunft mehr Ruhe auf Schalke: „Ich glaube in dieser Saison hat die Härte der Kritik Dimensionen angenommen, die teilweise sehr respektlos war. Schade, dass es so weit gekommen ist. Was die sportliche Bilanz betrifft, gibt es für Klaas-Jan Huntelaar keinen Anlass für Euphorie. „Es war eine ordentliche Saison. Man muss sehen, dass es auch Spiele gab wie in Stuttgart oder gegen Mönchengladbach, die wir eigentlich nicht hätten gewinnen können,“ so der Mittelstürmer, der trotz des emotionalen Samstags den Blick für die Realität nicht verlor.

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Bundesliga, 34. Spieltag: TSG 1899 Hoffenheim - FC Schalke 04 1:4 (1:2)

Bilder der Bundesliga-Partie 1899 Hoffenheim gegen Schalke 04.
14.05.2016
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Bilder der Bundesliga-Partie Schalke gegen 1899 Hoffenheim.© Foto: dpa
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Bilder der Bundesliga-Partie Schalke gegen 1899 Hoffenheim.© Foto: dpa
Bilder der Bundesliga-Partie Schalke gegen 1899 Hoffenheim.© Foto: dpa
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Bilder der Bundesliga-Partie Schalke gegen 1899 Hoffenheim.© Foto: dpa
Bilder der Bundesliga-Partie Schalke gegen 1899 Hoffenheim.© Foto: dpa
Bilder der Bundesliga-Partie Schalke gegen 1899 Hoffenheim.© Foto: dpa
Bilder der Bundesliga-Partie Schalke gegen 1899 Hoffenheim.© Foto: dpa
Bilder der Bundesliga-Partie Schalke gegen 1899 Hoffenheim.© Foto: dpa
Bilder der Bundesliga-Partie Schalke gegen 1899 Hoffenheim.© Foto: dpa
Bilder der Bundesliga-Partie Schalke gegen 1899 Hoffenheim.© Foto: dpa
Bilder der Bundesliga-Partie Schalke gegen 1899 Hoffenheim.© Foto: dpa

Während die Spieler bis Ende Juni in den Urlaub gehen, hat Horst Heldt noch keinen neuen Arbeitgeber. Er wolle auch nicht um jeden Preis sofort eine neue Aufgabe annehmen. Jetzt habe er erstmal großen Respekt vor seinem neuen Leben, mit viel Freizeit. „Ich hatte 26 Jahre ein strukturiertes Leben“, meinte der Ex-Profi. Damit ist nun erst einmal Schluss.

Breitenreiter nach Bremen

Und was wird aus André Breitenreiter? Der 42-Jährige gilt als Kandidat auf den Cheftrainerposten bei Werder Bremen, sollte sich der Traditionsklub von der Weser vom umstrittenen Ukrainer Viktor Skripnik trennen. Denn Bremens Wunschtrainer Torsten Lieberknecht (Eintracht Braunschweig) hat dem Bundesligisten abgesagt.