Guido Burgstaller: "Die richtige Balance finden"

Schalke-Neuzugang

In einer Kultstätte des FC Schalke 04, dem legendären Tabakladen von Klublegende Ernst Kuzorra, war erstmals Guido Burgstaller zur beliebten Talkrunde "Anne Theke" zu Gast. Dabei drehten sich die Fragen der Fans nicht nur um die unbefriedigende sportliche Situation bei den Königsblauen, der Österreicher gab auch Einblicke in private Dinge.

GELSENKIRCHEN

07.03.2017, 18:45 Uhr / Lesedauer: 2 min
Fühlt sich wohl auf Schalke: Neuzugang Guido Burgstaller (M.).

Fühlt sich wohl auf Schalke: Neuzugang Guido Burgstaller (M.).

So verriet Burgstaller, dass er nach Fußballspielen, egal ob verloren oder gewonnen, nicht einschlafen könne. "Meistens liege ich bis drei oder vier Uhr wach. Dann laufen die gesamten 90 Minuten noch einmal vor meinem inneren Auge ab", erzählte der Stürmer mit einem Schmunzeln.

"Cleverer im Zweikampfverhalten"

Auf Schalke habe er sich gut eingelebt, nachdem er im Januar 2017 vom 1. FC Nürnberg gewechselt war. Gravierende Unterschiede als Stürmer zwischen der 1. und 2. Bundesliga sieht Burgstaller nicht. "Die Verteidiger in der Bundesliga sind vielleicht ein bisschen cleverer im Zweikampfverhalten", so Schalkes Winter-Neuzugang, der einen Vertrag bis zum 30. Juni 2020 unterschrieben hat.

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Angst vor der großen Konkurrenz im eigenen Kader, wenn Embolo, Di Santo und Huntelaar wieder vollständig fit sind, hat der gebürtige Gmünder nicht. "Ich versuche in jedem Training und in jedem Spiel das Beste zu geben. Ob das reicht, um in der Startelf zu spielen, entscheidet dann der Trainer", gibt sich der Angreifer entspannt.

Kein Social-Media-Typ

Burgstaller vermittelte den Eindruck, dass ihn nichts aus der Ruhe bringen kann. Mit den sozialen Medien hat er überhaupt nichts am Hut. "Ich bin weder bei Facebook noch bei Instagram vertreten. Wenn jemand etwas von mir wissen will, kann er mich fragen", so der Österreicher.

Einen Karriereplan hatte Burgstaller nach eigenen Angaben nicht. "Ich bin immer Schritt für Schritt vorgegangen und habe mir Zwischenziele gesteckt", so der 27-Jährige. Nach Stationen in Gmünd, Kärnten, Wiener Neustadt und Rapid Wien wechselte er 2014 zu Cardiff City, wo er bisher den einzigen Karriere-Knick durchmachte. "Ich wurde mit einigen anderen Spielern zur U23 degradiert. Das war nicht angenehm", sagte Burgstaller.

Comeback im Nationalteam?

Doch gerade deshalb bewertet er den Wechsel zum walisischen Klub als wichtigen Schritt in seiner Karriere. "Denn ich habe am eigenen Leib zu spüren bekommen, wie schnell es im Profifußball in eine andere Richtung gehen kann. Diese Erfahrung möchte ich nicht missen", betonte der neue Schalker Stürmer.

Vielleicht darf sich Burgstaller schon bald Hoffnungen auf eine Rückkehr ins österreichische Nationalteam machen. Trainer Marcel Koller sagte kürzlich in einem Interview: "Er hat 2012 unter mir gegen Finnland sein Debüt im Team gegeben und kam neun Mal zum Einsatz. In Nürnberg hat er viele Tore geschossen, aber in der zweiten Liga. Das ist schon ein ganz anderes Niveau als das Nationalteam. Jetzt macht er es aber auch bei Schalke sehr gut und wird eventuell wieder seine Chance bekommen."

Krise überwinden

Doch zunächst heißt es für Burgstaller, mit Schalke die Krise zu überwinden. Kritische Nachfragen der Fans, vor allem was die Schalker Spielweise des Quer- und Zurückspielens betrifft, konnte Burgstaller nachvollziehen. "Momentan haben wir Probleme. Es gilt, die richtige Balance in unserem Spiel wieder zu finden."