Ex-Kapitän zurück auf Schalke - aber wohl ohne Perspektive
Benedikt Höwedes
Benedikt Höwedes ist zurück auf Schalke, trainiert hat er mit der Mannschaft aber noch nicht. Am Donnerstag könnte es wieder so weit sein. Eine Perspektive hat der Ex-Kapitän aber nicht.

Benedikt Höwedes wird den FC Schalke 04 wohl verlassen. © dpa
Seit dieser Woche sind Sommerferien in NRW – das erkennt man auf Schalke daran, dass die ohnehin schon immer recht gut besuchten Trainingseinheiten noch besser besucht sind. Auch am Mittwoch drängten sich bei schönstem Wetter wieder zahlreiche Menschen um den Trainingsplatz, und nach der Einheit mussten sich die Spieler ihren Weg zurück in die Kabine durch ein Heer von Autogrammjägern bahnen.
Höwedes seit Dienstag zurück auf Schalke
Die wenigsten dieser Besucher werden allerdings einen Blick auf Benedikt Höwedes erhascht haben. Der Ex-Kapitän und Weltmeister ist zwar seit Dienstag zurück auf Schalke, absolvierte aber intern die üblichen Fitnesstests, sowohl am Dienstag als auch am Mittwoch. Und als alle anderen Spieler schon längst von der Vormittagseinheit in ihre provisorische Container-Kabine zurückgekehrt waren (der eigentliche Aufenthaltsbereich der Spieler ist nach dem Brand Mitte Juni noch gesperrt), konnte man für einen Moment auch Höwedes erblicken, als er still die Hintertreppe des Containers emporstieg und darin verschwand.
Der Ex-Kapitän ist also zurück: Genau 322 Tage nach seinem umstrittenen Abschied zu Beginn der vergangenen Saison. In einer seiner ersten Amtshandlungen hatte Neu-Trainer Domenico Tedesco entschieden, dass Höwedes nicht mehr Mannschaftskapitän sein sollte. Weil der Weltmeister von 2014 damit rechnen musste, nur noch selten eingesetzt zu werden, ließ er sich für ein Jahr an den italienischen Traditionsverein Juventus Turin ausleihen – allerdings nicht ohne Misstöne.
Tedesco und Höwedes haben sich ausgesprochen
„Reisende soll man nicht aufhalten“: Mit diesem (etwas aus dem Zusammenhang gerissenen) Satz hatte Tedesco damals sowohl Höwedes als auch viele Fans vor den Kopf gestoßen. Trainer und Spieler haben sich inzwischen längst ausgesprochen, am Ergebnis änderte das allerdings nicht: Höwedes ging nach Turin.

Nur drei Mal lief Höwedes in der abgelaufenen Saison im Trikot von Juventus Turin auf. © dpa
Dort konnte er allerdings wegen zahlreicher Verletzungen auch nicht richtig Fuß fassen. Der Leihvertrag wurde folglich nicht verlängert, sodass Höwedes, der auf Schalke noch einen Vertrag bis 2020 besitzt, jetzt bei seinem Herzensverein wieder vorstellig wird. Nach den absolvierten Fitnesstests könnte er ab sofort wieder mit der Mannschaft trainieren – „wenn alles passt, ist er am Donnerstag dabei“, so Domenico Tedesco.
Matija Nastasic zurück im Training
Zumindest einen seiner Mitspieler freut‘s: „Ich habe ihn am Dienstag zum ersten Mal wiedergesehen“, sagt Abwehrkollege Matija Nastasic, der nach überstandener Kreuzbandverletzung wieder am Mannschaftstraining teilnimmt, „und habe mich darüber sehr gefreut.“ Zu Höwedes spezieller Situation wollte er allerdings auch nichts sagen.
Eine Zukunft auf Schalke für den 30-Jährigen wird es wohl nicht geben, da sind sich beide Seiten relativ einig. Schalke-Manager Christian Heidel steht nach eigener Aussage in ständigem Kontakt mit Höwedes und dessen Berater Volker Struth, um eine akzeptable Lösung für alle Beteiligten zu finden – und die sieht allem Anschein nach so aus, dass Höwedes den Verein verlässt. Zuletzt waren einige Klubs aus dem Ausland im Gespräch – unter anderem der türkische Verein Galatasaray Istanbul – konkret waren die Angebote allerdings bisher nicht.