Europa League: Schalke droht kurze Pause

BVB entgeht Samstagsspiel

Sechs deutsche Klubs übwerwintern auf internationalem Parkett - vier davon in der Europa League. Für den Spielplan der höchsten deutschen Fußballliga ist das ein kleines Problem. Denn am 23. Spieltag droht einem Euro-League-Teilnehmer nach der Donnerstagspartie ein Samstagsspiel, weitere dieser Fälle könnten folgen.

DORTMUND

, 11.12.2015, 13:19 Uhr / Lesedauer: 2 min
Bilder der Partie Tripoli gegen Schalke.

Bilder der Partie Tripoli gegen Schalke.

Bayern München und der VfL Wolfsburg haben in der Champions League den Sprung ins Achtelfinale geschafft, Borussia Mönchengladbach ist als Vierter ganz ausgeschieden. Bayer Leverkusen ist zwar der einzige deutsche Champions-League-Teilnehmer, der in der Europa League gestrandet ist, dazu kommen aber Schalke 04, der FC Augsburg und der BVB. 

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Das Problem: In der Europa League wird donnerstagabends gespielt, teilweise erst um 21.05 Uhr. Für die Klubs würde sich die Regenerationszeit bis zum nächsten Pflichtspiel in der Bundesliga deutlich verkürzen, sofern sie nicht erst sonntags wieder spielen müssen. Bereits in dieser Hinrunde wurde häufiger auf drei Sonntagsspiele ausgewichen, das Samstagabendspiel fiel weg. Mehr gibt der Spielplan allerdings auch nicht her. Es ist vertraglich fixiert, dass samstags um 15.30 Uhr mindestens fünf Spiele stattfinden, allein schon wegen der ARD-Sportschau am Samstagabend, die Zusammenfassungen der Bundesliga zeigt.

Spielplanglück

Aus DFL-Kreisen heißt es, dass auch ein Montags-Ausweichtermin keine Alternative ist, zumindest nicht in dieser TV-Rechteperiode. Die Donnerstags-Problematik betrifft zunächst nur den Bundesliga-Spieltag 23. Unmittelbar nach den Hinspielen der Sechzehntelfinals ist das Spielplanglück auf Seiten der Vereine: Da es dann zum direkten Bundesligaduell zwischen Bayer Leverkusen und Borussia Dortmund kommt, könnten alle vier Teams am Sonntag spielen.

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Bei den Sechzehntelfinal-Rückspielen, 25. Februar, sieht der Spielplan anders aus, es gibt keine direkten Duelle der Europa-League-Teilnehmer: 

  • BVB - TSG Hoffenheim
  • FC Augsburg - Borussia Mönchengladbach
  • Eintracht Frankfurt - FC Schalke 04
  • FSV Mainz 05 - Bayer Leverkusen

Eine der genannten Partien muss am Samstag, 27. Februar, keine 48 Stunden nach Abpfiff in der Europa League stattfinden, es wird wohl den FC Schalke treffen. Denn als Gruppensieger haben sie im Rückspiel Heimrecht. Und wer in der Europa League zuhause spielt, bekommt eher ein Samstagsspiel in der Bundesliga (siehe Infobox) zugeteilt. Zwar spielt auch Leverkusen um 19 Uhr zuhause, da Schalke und Leverkusen in der Bundesliga aber auch beide auswärts dran sind, spielt die Platzierung in der Vorsaison die entscheidende Rolle. Schalke beendete die Vorsaison hinter Leverkusen und muss somit am Samstag ran.

Die DFL hat die Vereine frühzeitig über die ausschlaggebenden Kriterien informiert, welcher Bundesligist nach einem Einsatz in der Europa League am Sonntag spielen darf:

- die höhere Anzahl bisheriger Donnerstag-Samstag-Ansetzungen in der laufenden Saison
- Auswärtsspiel in der Europa League, Auswärtsspiel in der Bundesliga
- Auswärtsspiel in der Europa League, Heimspiel in der Bundesliga
- Heimspiel in der Europa League, Auswärtsspiel in der Bundesliga
- Heimspiel in der Europa League, Heimspiel in der Bundesliga
- Sollten mehrere Klubs die gleichen Kriterien erfüllen, gilt folgender Modus:
       - Europa-League-Spiel um 21.05 Uhr
       - Europa-League-Spiel um 19.00 Uhr
       - bessere Tabellenposition in der Bundesligasaison 2014/15

Donnerstags und samstags zu spielen ist keine schöne, aber auch keine katastrophale Konstellation für die Spieler, sagt Schalkes Dennis Aogo: „Als ich beim Hamburger SV unter Vertrag stand, habe ich den Donnerstag-Samstag-Rhythmus mitgemacht. Zwei Spiele in drei Tagen, das ist nicht optimal, aber es geht.“

Marcel Schmelzer von Borussia Dortmund sieht das etwas anders. „Es gibt einen Unterschied zu normalen Englischen Wochen, gerade wenn der Gegner sechs oder sieben Tage Zeit zur Regeneration hat“, sagt der BVB-Linksverteidiger, „einmal ist das zu verkraften, häufiger wird das aber nicht funktionieren.“ Kommen alle vier deutsche Mannschaften ins Achtelfinale, drohen erneut zwei Spieltage mit der geschilderten Problematik.