Dritter Sieg in Folge - Schalke 04 feiert auch ohne Tabellenführung

Schalke 04

Kunstschuss von Amine Harit zum 2:1-Endstand gegen den FSV Mainz 05 kurz vor Schluss. Jetzt mischen die Königsblauen in der Spitzengruppe mit.

Gelsenkirchen

von Matthias Heselmann und Frank Leszinski

, 20.09.2019, 23:12 Uhr / Lesedauer: 2 min
Akrobatisch: Guido Burgstaller versucht es in dieser Szene gegen Mainz mit einem Seitfallzieher.

Akrobatisch: Guido Burgstaller versucht es in dieser Szene gegen Mainz mit einem Seitfallzieher. © dpa

Die Aussicht war für den FC Schalke 04 verlockend: Ein Sieg gegen Mainz 05 mit drei Toren Unterschied – und Schalke hätte von der Tabellenspitze gegrüßt, zumindest bis zum Samstagnachmittag. Aber da wollten die Gäste nicht mitspielen. Eine gute halbe Stunde lang machten sie der Mannschaft von S04-Trainer David Wagner das Leben recht schwer, hatten durch einen knapp am Tor vorbeigehenden Weitschuss von Kunde Malong sogar eine richtig gute Chance (21.).

Doch nicht nur deshalb wurde es kurz danach still in der Veltins-Arena: Im Unterrang der Südkurve war offensichtlich, dass es einen medizinischen Notfall gab. Ein Schalker Fan musste reanimiert werden – das ließ das Publikum nicht unbeeindruckt, von der 25. bis 35. Minute war es fast mucksmäuschenstill im Stadion. Für dieses Innehalten gab es in der Halbzeitpause sowohl für die Schalker als auch für die Mainzer Fans ein Sonderlob von Stadionsprecher Dirk Oberschulte gen. Beckmann.

Serdar trifft zum 1:0

Das große Schweigen wurde dann zumindest aus Schalker Sicht aus einem erfreulichen Grund beendet: Nach einem herrlichen Zuspiel von Amine Harit erzielte Suat Serdar das 1:0 für Schalke – gegen sein „Pfund“ mit dem linken Fuß war der Mainzer Torhüter Robin Zentner chancenlos (36.).

David Wagner hatte seine Mannschaft gegenüber dem fulminanten 5:1-Sieg in Paderborn auf einer Position geändert: Für Mark Uth stand Weston McKennie in der Start-Elf – Auswirkungen auf die Attraktivität des Schalker Spiels hatte das nicht. Das konnte sich nämlich wieder sehen lassen. Salopp formuliert: Was Schalke gegen Mainz anstellte, hatte wie schon gegen Hertha BSC Berlin und vor allem in Paderborn richtig was mit Fußball zu tun...

Der Mainzer „Joker“ sticht

Das „Funktionieren“ der Feldspieler war umso wichtiger, weil Torhüter Alexander Nübel gegen Mainz nicht den allersichersten Eindruck hinterließ. Schalkes Mannschaftskapitän wirkte irgendwie fahrig, hatte Glück, dass ein Ausrutscher in Ballbesitz nur mit einem Eckball „bestraft“ wurde. Auch im zweiten Durchgang griff Nübel bei einer Mainzer Hereingabe daneben, die dadurch zu einer Torchance „mutierte“.

Chancenlos war Nübel dann allerdings in der 74. Minute: Der kurz zuvor für den Ex-Schalker Adam Szalai eingewechselte Karim Onisiwo wurde von der Schalker Abwehr, vor allem von Benjamin Stambouli, nicht genügend unter Druck gesetzt und konnte so einen herrlichen Schuss in den Torwinkel platzieren – 1:1, Mainz war wieder im Spiel.

Nach Ausgleich mutiger

Ganz wie der berühmte Blitz aus heiterem Himmel fiel dieses Tor nicht – denn irgendwie hatte sich schon abgezeichnet, dass Mainz 05 sich immer noch Chancen ausrechnen würde, weil Schalke – diese Eigenschaft ist nun allzu bekannt – nach der Führung nicht energisch genug aufs zweite Tor gegangen war.

Aber das Gegentor zum Ausgleich machte Schalke wieder etwas munterer und vor allem mutiger. Denn anders als mit einer großen Portion Selbstvertrauen ist das, was in der 89. Minute passierte, nicht zu erklären. An der Mainzer Strafraumgrenze kam Amine Harit an den Ball, da genügend Mainzer Verteidiger vor ihm standen und Harits Offensiv-Kollegen gut abgeschirmt waren, schien die Situation für die Gäste gar nicht so brenzlig zu sein.

Aber Harit machte das, was ein „freischaffender“ Fußball-Künstler in so einer Situation halt macht. Nach einem kurzen Antritt Richtung Tor wählte er den rechten Außenrist, um den Ball mit einem Kunstschuss im Mainzer Tor unterzubringen.

2:1 – der Endstand. Zwar nicht die Tabellenführung, aber der dritte S04-Sieg in Folge. Ein Grund zum Feiern!