Di Santo hat auf Schalke einen schweren Stand
Vom Publikumsliebling zum Fehlgriff
Nicht nur beim FC Schalke 04, aber dort in den vergangenen Jahren besonders oft, ist ein seltsames Phänomen zu beobachten. Es wurden Spieler verpflichtet, die beim abgebenden Verein prächtig funktionierten und stabile Leistungsträger waren. Dann wechselten sie nach Gelsenkirchen und verschwanden alsbald in der sportlichen Versenkung. Jüngstes Beispiel: Franco Di Santo.

Franco di Santo (28/Sturm/Vertrag bis 2019): Der Ex-Bremer ist nie wirklich auf Schalke angekommen und spielt kaum. Ihm würde der Verein sicher keine Steine in den Weg legen. - Wechselwahrscheinlichkeit: 70 Prozent
Vor zwei Jahren wurde der Argentinier von Schalkes damaligem Manager Horst Heldt für sechs Millionen Euro verpflichtet. Bei Werder Bremen war Di Santo nicht nur der Chef-Knipser, sondern auch Publikumsliebling. Heldt sagte damals voller Vorfreude: „Franco ist genau der Spielertyp, den wir für den Angriff gesucht haben.
Vertrag bis 2019
Doch weder in seinem ersten und schon gar nicht in seinem zweiten Schalke-Jahr konnte der 28-Jährige die hohen Erwartungen erfüllen. Zwar läuft sein Vertrag noch bis zum 30. Juni 2019 und Manager Christian Heidel stellte zuletzt noch einmal klar, dass er keinen Spieler vom Hof jagen werde. Aber es ist ein offenes Geheimnis, dass Schalke bei einem entsprechenden Angebot sicherlich gesprächsbereit wäre.
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— FC Schalke 04 (@s04)
Denn zu schwach waren die Leistungen des Argentiniers in den vergangenen Wochen und Monaten. Auch im Training vermisste Trainer Markus Weinzierl das letzte Engagement des Mittelstürmers. Zwar muss man Di Santo zugutehalten, dass er durch eine langwierige Verletzung viele Wochen ausfiel. Doch als er wieder fit war, drängte er sich auch nicht für die Startelf auf.
Stürmer Nummer drei
Im Gegenteil, was Weinzierl von Di Santo hielt, zeigten seine Personalentscheidungen. Oft fand sich der Stürmer nur auf der Tribüne wieder. Nach der Verpflichtung von Guido Burgstaller in der Winterpause war Di Santo hinter Klaas-Jan Huntelaar nur noch die Nummer drei im Schalker Sturmzentrum.
Und daran dürfte sich auch in der neuen Saison nichts ändern, sollte Di Santo bleiben. Denn Heidel und Weinzierl sehen Breel Embolo am besten im Sturmzentrum aufgehoben. „Sein Spiel ist das, was wir brauchen. Deswegen haben wir letzten Sommer viel Geld für Breel ausgegeben. Embolo kann für Schalke den Unterschied ausmachen,“ so Heidel.
Unerschütterlich optimistisch
Trotz dieser Ausgangslage scheint Di Santo bisher keinen Gedanken an einen Vereinswechsel zu verschwenden. Der 28-Jährige gibt sich unerschütterlich optimistisch. Bei einem Fanklub-Besuch in Schwelm unmittelbar nach dem letzten Spieltag gab Di Santo Folgendes zu Protokoll: „Ich möchte uns auf der Nummer eins sehen, und das sehr bald. Mit viel Optimismus und ganz harter Arbeit können wir noch viel für diesen Klub erreichen.“ Da ging ein Raunen durch die Kneipe der Schalker Freunde „Wupper-Waschbären“ und so mancher Fan wird gedacht haben: „Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.“