Schalke gehört nach 17 Spieltagen zu den positiven Überraschungen. Wer die Gewinner und Verlierer des Kaders sind, lesen Sie hier.
30 Punkte und Platz fünf nach der Bundesliga-Hinrunde – diese Bilanz hätten die wenigsten Fußball-Experten dem FC Schalke 04 vor der Saison 2019/2020 zugetraut. Doch Trainer David Wagner ist es sehr schnell gelungen, seine Spieler zu einer Einheit zu formen, die allen Widerständen auf und außerhalb des Platzes getrotzt hat. Deshalb fällt die Suche nach Gewinnern und Verlierern nicht so leicht. Eine Auswahl.
Die Verlierer
Mark Uth: Auch in seinem zweiten Schalke-Jahr blieb der Stürmer hinter den Erwartungen zurück. Das lag weniger an fehlendem Ehrgeiz, sondern an den Nachwirkungen seiner schweren Adduktorenverletzung mit Sehnenbeteiligung. Die monatelange Zwangspause seit April warf den 28-Jährigen weit zurück. Das Comeback verlief ab Herbst 2019 zäh und mit neuen Enttäuschungen. Seit Dezember plagen den gebürtigen Kölner wieder Adduktorenprobleme. Aus seiner Sicht kann es im nächsten Jahr nur besser werden.
Guido Burgstaller: An dem Österreicher hielt Trainer Wagner zunächst mit Nibelungentreue fest, obwohl der Mittelstürmer keinen Treffer erzielte. Als dieser Zustand anhielt, musste Burgstaller auf die Ersatzbank. Seinen Status als Stammkraft hat er verloren. Durch die Ausleihe von Michael Gregoritsch vom FC Augsburg haben sich seine Einsatzchancen für die Rückrunde eher noch verschlechtert.
Steven Skrzybski: Nach einer ernüchternden Bundesliga-Hinrunde ohne Einsatz wird der 27-Jährige die Königsblauen wohl verlassen. Fortuna Düsseldorf gilt als heißester Kandidat. Skrzybski musste schweren Herzens einsehen, dass er angesichts der starken Konkurrenz keine Chance auf regelmäßige Einsätze hat. Daran wird sich auch in der Rückrunde nichts ändern.
Die Gewinner
Amine Harit: Er war die große positive Überraschung in der Hinrunde. Mit sechs Toren und fünf Assists war der Marokkaner Schalkes gefährlichste Offensivwaffe. Trainer Wagner gelang es, Harit zurück in die Erfolgsspur zu führen, nachdem dieser zuvor viele negative Schlagzeilen produziert hatte. Schalke honorierte die starken Leistungen des offensiven „Zehners“ mit der vorzeitigen Vertragsverlängerung bis 2024. So harmonisch war die Zusammenarbeit zwischen Spieler und Verein noch nie.
Suat Serdar: Der Mittelfeldspieler machte den nächsten Karriereschritt. Er wurde erstmals für die A-Nationalmannschaft von Bundestrainer Joachim Löw nominiert und bewies auf Schalke auch neue Offensivqualitäten. Sechs Tore in einer Saison, die Serdar jetzt schon auf dem Konto hat, sind ihm noch nie in seiner Kariere gelungen. Dies freut besonders auch Schalkes Ex-Manager Christian Heidel, der Serdar im Jahr 2018 aus Mainz holte.
Omar Mascarell: In seinem zweiten Schalke-Jahr ist die Leistungskurve des defensiven Mittelfeldspielers steil nach oben gegangen. Mascarell hat sich nicht nur einen Stammplatz erkämpft, sondern auch Führungsqualitäten nachgewiesen. Deshalb gehört er seit dieser Saison dem Mannschaftsrat an und hat auch schon die Kapitänsbinde getragen. Sollte Torwart Alexander Nübel in der Rückrunde die Binde abgeben müssen, wäre Mascarell ein Kandidat für dieses Amt. Der Aufschwung des Ex-Frankfurters hängt auch damit zusammen, dass er in der neuen Spielzeit von Verletzungen verschont blieb.