Schalke 04 hat sich wegen rassistischer Beleidigungen gegen seinen Sportchef Ben Manga öffentlich mit dem sozialen Netzwerk X angelegt. „Auf Schalke haben Rassismus und jegliche Art von Diskriminierung keinen Platz! Bei euch offensichtlich schon, @X“, schrieben die Schalker auf ihrem eigenen X-Account.
Der Hintergrund: Ein Nutzer der Plattform hatte den 50 Jahre alten Kaderplaner und Profifußball-Direktor der Schalker am Wochenende mehrfach rassistisch beleidigt. Diese Inhalte wurden X gemeldet. Aber das vormals Twitter genannte Netzwerk gab daraufhin bekannt, „keine Verstöße gegen die X-Regeln“ zu erkennen. „Widerlich. Ist das wirklich euer Ernst?“, schrieben die Schalker daraufhin.
„Wer hetzt, verliert“
Das Entsetzen im Verein ist groß. Dabei hatte sich der FC Schalke 04 gemeinsam mit allen NRW-Vereinen der 1. Bundesliga und 2. Bundesliga strafbarem Hass im Internet in dem Projekt „Wer hetzt, verliert“ entschlossen entgegengestellt. Vor knapp einem Jahr war vereinbart worden, dass zudem die Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen zukünftig eng mit den Vereinen zusammenarbeitet, um strafrechtlich relevante Kommentare konsequent zu verfolgen.
Auf einer Podiumsdiskussion im April 2024 in Bochum hatte Christina Rühl-Hamers, Mitglied des Schalker Vorstands, betont, dass es nicht darum gehe, kontroverse Diskussionen in den digitalen Medien einzuschränken. „Der Fußball und besonders Schalke ist emotional. Dies betrifft ebenso die Gespräche, die online über den Club geführt werden. Dieser Austausch untereinander ist wichtig und wünschenswert. Problematisch wird es dann, wenn die Grenzen der Meinungsfreiheit überschritten werden. Wenn verfasste Kommentare nicht länger zu tolerieren und vor allem strafrechtlich relevant sind“, führte Rühl-Hamers aus.
Eklat nach Niederlage
Die rassistischen Kommentare gegen Manga wurden einen Tag nach der Auftaktniederlage des neuen Schalke-Trainers Kees van Wonderen veröffentlicht. Das Team des 55 Jahre alten Niederländers unterlag am Samstag mit 0:1 (0:1) bei Hannover 96. Schalke bleibt dadurch auf Platz 14 der 2. Fußball-Bundesliga hängen und hinkt den eigenen sportlichen Erwartungen weit hinterher.
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