Bastian Oczipka: „Jeder hat Bock, dass es endlich wieder los geht“
Schalke 04
Seit Samstag ist Bastian Oczipka 30 Jahre alt. Doch zum „alten Eisen“ zählt sich der Linksverteidiger noch lange nicht. Mit Schalke hat der Linksverteidiger noch viel vor.

Volle Konzentration auf die Rückrunde: Bastian Oczipka. © imago
Der gebürtige Bergisch-Gladbacher verriet am Mittwoch, mit welchen Erwartungen er in die Bundesliga-Rückrunde geht, die für den FC Schalke 04 am Sonntag (18 Uhr) mit dem Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg beginnt.
Sie sind nach einer Leistenoperation erst später in die Saison eingestiegen. Wie geht es Ihnen aktuell?
Gut. Ich war froh, dass ich gegen Ende der Hinrunde schon einige Male zum Einsatz gekommen bin. Jetzt hat mich die Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte noch ein Stück weiter gebracht.
Wie ist die Stimmung in der Mannschaft?
Man merkt, dass jeder Bock hat, dass es endlich wieder los geht.
Was waren die Schwerpunkte im Trainingslager in Benidorm?
Wir haben an sehr vielen Dingen gearbeitet. Das waren zum Beispiel das Aufbauspiel, die Torabschlüsse oder das Flügelspiel.
Schalke ist als Tabellendreizehnter momentan sehr weit weg von den Plätzen, wo man gerne sein möchte. Wie wichtig ist ein guter Start in die Rückrunde?
Extrem wichtig. Wir wollen sofort zeigen, dass wir es besser können als in der Hinrunde, wo wir mit fünf Niederlagen hintereinander gestartet sind. Jetzt wollen wir gegen Wolfsburg sofort ein anderes Gesicht zeigen.
Ist der Erfolgsdruck für das Spiel gegen Wolfsburg jetzt besonders groß?
Nein. Wir hatten auch schon in der Hinrunde einige Drucksituationen. Aber es ist klar: Ein Verein wie der FC Schalke 04 hat andere Ansprüche. Diesem Druck müssen wir gewachsen sein. Am Sonntag müssen wir vor heimischer Kulisse von der ersten bis zur 90. Minute Gas geben. Ich bin positiv gestimmt, dass dies klappen wird.
Worauf wird es besonders ankommen?
Wir wollen gewinnen.
Wie schwerwiegend ist der Abgang von Naldo für die Schalker Mannschaft?
Naldo war eine unheimliche Persönlichkeit für das Team. Aber es war sein Wunsch, einen anderen Weg einzuschlagen. Für mich persönlich ist es sehr schade, denn ich bin mit Naldo gut befreundet. Aber so ist das im Fußball: Es ist ein Kommen und Gehen. Wir müssen das jetzt als Mannschaft auffangen.
Der Wechsel kam ja ziemlich plötzlich. Wie haben Sie davon erfahren?
Naldo hat mir im Urlaub geschrieben, dass es so kommen könnte.
Wünschen Sie sich neue Spieler bevor das Transferfenster Ende Januar geschlossen wird?
Da bin ich der falsche Ansprechpartner, ich bin nicht der Sportdirektor. Aber klar ist, dass durch den Wechsel von Naldo in der Innenverteidigung eine Lücke entstanden ist. Unsere jungen Spieler aus der U23 haben es im Trainingslager in Benidorm gut gemacht. Aber wenn Breel Embolo und Guido Burgstaller jetzt noch etwas länger ausfallen, dann fehlt uns schon etwas Qualität.
Christian Heidel hat im Dezember angekündigt, dass alles auf den Prüfstand komme. Was hat sich verändert?
Alles, was wir machen, muss zu 100 Prozent geschehen. Zum Beispiel die Vorbereitung auf das tägliche Training, die Regeneration, die Ernährung, ausreichend schlafen. Das sind alles wichtige Faktoren, vor allem in den englischen Wochen. Wir müssen dahin kommen, dass wir an der einen oder anderen Stellschraube noch professioneller werden.
Ist von Ihrer bisherigen Ernährungsliste etwas gestrichen worden?
Nein. Ich hatte zu meiner Frankfurter Zeit einige muskuläre Probleme, die wohl auch durch die Ernährung verursacht waren. Damals habe ich schon einige Sachen umgestellt. Danach hatte ich keine muskulären Schwierigkeiten mehr.
Das Vormittagstraining hat in dieser Woche immer eine halbe Stunde früher begonnen. Auch das ist neu.
Ja. Wir gehen nun zunächst erst in die Halle, um uns optimal auf die Einheit auf dem Platz vorzubereiten.
Sind Sie eigentlich jetzt für die Champions League gemeldet worden? Im August 2018 wurde wegen Ihrer Leistenoperation darauf verzichtet.
Ich gehe davon aus.
Hat sich Trainer Domenico Tedesco nach der enttäuschenden Bundesliga-Hinrunde in seinem Auftreten verändert?
Natürlich hat sich unser Trainer die erste Saisonhälfte genau wie alle Spieler anders vorgestellt. Aber es wäre das falsche Zeichen, wenn er sich jetzt verändert hätte. Er ist authentisch, das ist eines seiner Markenzeichen. Domenico Tedesco hat klar angesprochen, was ihn in den letzten Wochen und Monaten gestört hat. So muss es sein.
Seppo Eichkorn ist neues Mitglied im Schalker Trainerteam. Wie läuft die Zusammenarbeit?
Er ist ein wichtiger Ansprechpartner für uns und das Trainerteam. Man hat gemerkt, dass er sehr viel Erfahrung im Profifußball hat. Das wird uns helfen.
Der VfL Wolfsburg hat eine sehr gute erste Saisonhälfte gespielt. Hat Sie das überrascht?
Nein. Ich war eher überrascht, dass Wolfsburg zuletzt in die Relegation musste. Sie haben viel mehr Potenzial in ihrer Mannschaft, was sie in dieser Saison bisher auch besser umgesetzt haben. Aber ich glaube, dass wir uns trotzdem nicht verstecken müssen.