30 Millionen Euro winken in der Champions League

Schalke muss dreigleisig planen

Champions League? Europa League? Oder doch nur Bundesliga? Schalkes Sportvorstand Christian Heidel muss bei der Kaderplanung drei Szenarien in Betracht ziehen, die sich erheblich unterscheiden.

Gelsenkirchen

, 29.03.2018, 09:12 Uhr / Lesedauer: 2 min
Sollte sich Schalke für die Champions League qualifizieren, muss das kickende Personal aufgestockt werden, um Spieler wie Naldo (r.) zu entlasten.

Sollte sich Schalke für die Champions League qualifizieren, muss das kickende Personal aufgestockt werden, um Spieler wie Naldo (r.) zu entlasten. © dpa

Die aktuell unwahrscheinlichste Variante, dass Schalke einen internationalen Startplatz verpasst, hätte gravierende Konsequenzen für den Kader. Vor allem in finanzieller Hinsicht, denn dann müsste der Traditionsklub den Gürtel enger schnallen und selbst die nationale Wettbewerbsfähigkeit wäre infrage gestellt. Denn ohne Europa- oder Champions League dürfte es Heidel und Trainer Domenico Tedesco kaum gelingen, die Mannschaft mit leistungsstarkem Personal, das hohen Ansprüchen genügt, zu verstärken.

Kein Platz für Selbstzufriedenheit

Doch dieser Fall scheint so gut wie ausgeschlossen, zu stabil präsentierten sich Naldo und Co. in den vergangenen Wochen und Monaten. Und Tedesco lebt jeden Trainingstag vor, dass Selbstzufriedenheit auf Schalke keinen Platz findet.

Erheblich ist für Schalke aber auch der Unterschied zwischen der Teilnahme an der Champions League oder der Europa League. „Eine Europa-League-Teilnahme verändert einen Klub nicht, die Champions League hat dagegen erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen“, betonte Sportvorstand Christian Heidel vor kurzem. Bei der Rückkehr in die Königsklasse könnten die Blau-Weißen mit Einnahmen in Höhe von rund 30 Millionen Euro allein in der Gruppenphase rechnen.

Konservative Schätzung

Diese Summe ist eher noch konservativ veranschlagt, denn bei der Schalker Bilanz-Pressekonferenz ließ Finanzvorstand Peter Peters zuletzt durchblicken, dass die finanzielle Schere zwischen Champions und Europa League nach den Plänen der UEFA noch weiter auseinandergehen wird. Offizielle Zahlen werden in Kürze erwartet.

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Umso wichtiger wäre es für die Blau-Weißen, in der neuen Saison in der Champions League zu spielen. Dann könnte der Kader weiter verstärkt werden. Bedarf besteht vor allem in der Abwehr und im Mittelfeld. Heidel stellte aber bereits mehrfach klar, dass er nur wirtschaftlich vertretbare Entscheidungen treffen werde. Finanzielle Risiken werde er nicht eingehen, auch wenn nur durch eine Qualifikation für die Champions League mehr Geld fürs kickende Personal zur Verfügung stünde.

Entlastung notwendig

In der Abwehr haben Naldo und Co. zwar bisher eine tolle Saison gespielt, aber personelle Entlastung tut not, wenn mehr Englische Wochen hinzukommen. Dann wird auch der dann 36-jährige Naldo die ein oder andere Verschnaufpause einlegen müssen, wie sie ihm Tedesco bereits in einer normalen Trainingswoche ab und zu gewährt.

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Auch im Mittelfeld werden durch den Wechsel von Leon Goretzka und höchstwahrscheinlich Max Meyer zwei Planstellen frei, über die man sich Gedanken machen muss. Aber auch hier gilt: Je früher Schalke weiß, ob es in der nächsten Saison international spielt, desto schneller können die Personalplanungen vorangetrieben werden.