04 Gründe für den Schalker Aufschwung

Schalke 04

Skepsis war ein vorherrschendes Grundgefühl, als Schalke 04 in die neue Saison startete. Nicht einmal am ersten Trainingstag gab es Beifall von den Fans. Doch die Stimmung hat sich gedreht.

Gelsenkirchen

, 22.09.2019, 17:51 Uhr / Lesedauer: 2 min
Da kommt Freude auf: Schalkes Spieler bejubeln den 2:1-Erfolg gegen Mainz 05.

Da kommt Freude auf: Schalkes Spieler bejubeln den 2:1-Erfolg gegen Mainz 05. © dpa

Die Königsblauen scheinen nach einer katastrophalen Vorsaison wieder besseren Zeiten entgegenzusteuern. Nach fünf Spieltagen ist zwar für Euphorie noch kein Platz, aber die Richtung scheint zu stimmen. 04 Gründe für den Aufschwung:



1. Der Harit-Faktor: Der 22-Jährige ist der Unterschiedsspieler, der wie gegen Mainz durch einen Geniestreich Spiele allein entscheiden kann. Endlich konzentriert sich der marokkanische Nationalspieler nur auf Fußball und lässt sein großes Talent nicht brachliegen. Harit sprüht vor Spielfreude, leistet sogar Defensivarbeit und spürt das Vertrauen seines Trainers. David Wagner hatte dem Hochbegabten vor der Saison klar gemacht, was er von ihm erwartet. Das scheint zu fruchten.



„Ich habe meiner Frau vor dem Spiel versprochen, dass ich ein Tor für sie schießen werde“, erklärte Harit, der vor wenigen Monaten das erste Mal Vater geworden ist. Die Geburt seiner Tochter Alijah habe ihm viel Kraft gegeben. Harit: „Meine Familie macht mich glücklich.“


Keine Euphorie, sondern Selbstkritik


2. Mehr Realitätssinn: Wer geglaubt hatte, Schalkes Verantwortliche würden nach dem dritten Saisonsieg in Folge in Begeisterung ausbrechen, sah sich getäuscht. Es gab viel mehr kritische Aussagen. „Es war kein gutes Spiel. Mit der Leistung können wir nicht zufrieden sein“, betonte Teammanager Sascha Riether. Trainer David Wagner räumte ein: „40 Minuten der zweiten Halbzeit waren nicht gut.



Nach diesem Spiel in Euphorie zu verfallen, wäre krank. Wir können ganz viel aus diesem Spiel lernen“. Und Sportvorstand Jochen Schneider argumentierte ähnlich: „Es war ein glücklicher Erfolg. Nach dem 1:1 der Mainzer hätte ich nicht gedacht, dass wir dieses Spiel noch gewinnen.“ Solch nüchterne Bestandsaufnahmen tun Schalke sicherlich gut und fördern die Selbstkritik.




Neues Gefühl für Nastasic


3. Weniger Rotation: Auch gegen Mainz blieb sich Trainer David Wagner treu: Weil sich die Startelf gegen Hertha und Paderborn bewährt hatte, gab es nur eine personelle Veränderung. „Ich wechsle nicht, nur damit unzufriedene Spieler zufriedener sind“, hatte der 47-Jährige bereits im Vorfeld erklärt.



Mit dieser Marschroute befeuert der Coach den internen Konkurrenzkampf aktuell in besonderem Maße, weil Schalke bis auf Benito Raman keinen verletzten Spieler zu beklagen hat. Dabei nimmt Wagner auch keine Rücksicht auf etablierte Spieler. Matija Nastasic, bisher in der Innenverteidigung bei Wagners Vorgängern immer gesetzt, saß in Paderborn 90 Minuten auf der Bank und wurde gegen Mainz erst nach 76 Minuten eingewechselt.



Rekord bei der Laufleistung



4. Verbesserte Fitness: Was die Laufleistung der Mannschaft betraf, gehörte Schalke in der vergangenen Saison zu den schwächsten Teams der Bundesliga. Im Schnitt legten Stambouli und Co. nur rund 114 Kilometer pro Spiel zurück. In diesem Bereich haben sich die Königsblauen offenbar erheblich verbessert. Nach fünf Spieltagen spult das Schalker Team bereits durchschnittlich 116 Kilometer pro Partie ab.



Gegen Mainz gab es einen Rekord: Schalkes Spieler liefen 121 Kilometer – so viele wie noch nie in dieser Saison.

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