In immer mehr Kommunen gibt es die Möglichkeit des Carsharings. Carsharing bezeichnet die organisierte gemeinschaftliche Nutzung eines oder mehrere Pkw auf der Grundlage einer Rahmenvereinbarung. Im Gegensatz zu konventionellen Autovermietungen erlaubt Carsharing auch ein kurzzeitiges, minutenweises Anmieten von Fahrzeugen. Die UWG Raesfeld-Erle will Carsharing nun auch für die Gemeinde Raesfeld möglich machen.
„Die UWG Raesfeld-Erle schlägt die Beschaffung eines E-Fahrzeuges als Dienstfahrzeug für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Rathauses mit Carsharing-Funktion zur Ausleihe an die Bürgerinnen und Bürger vor“, schreibt Fraktionsvorsitzender Volker van Wasen in einem Antrag an Bürgermeister Martin Tesing. Er begründet: „Carsharing wird als Mobilitätskonzept immer beliebter.“
Die Möglichkeit der kurzfristigen Ausleihe eines Autos sei „kostengünstiger und ökologischer“. „Der Nutzungsgrad eines Carsharing-Autos ist um ein Vielfaches höher als bei Privatfahrzeugen.“ Wie der Bundesverband Carsharing schätzt, ersetzt jedes Carsharing-Auto rund 20 normale Pkw.
Die Verkehrsentlastung laut des Bundesverbandes in Zahlen: „Nutzer von Carsharing sehen häufig keinen Bedarf mehr für ein eigenes Auto und schaffen es ab. Bis zu 80 Prozent der Haushalte sind autofrei.“ Und: Bis zu 40 Prozent der Carsharing-Nutzer fahren öfter Bus und Bahn und steigen zu 32 Prozent öfter aufs Rad.
Kombi oder kleiner Transporter
Der Vorschlag eines Gemeindeautos, das auch fürs Carsharing genutzt werden könnte, sieht wie folgt aus: Das Fahrzeug könnte während der Dienstzeiten den Gemeindemitarbeitern zur Verfügung stehen. Nach Feierabend und am Wochenende könnten dann Raesfelder Bürger das Fahrzeug im Rahmen des Carsharings nutzen.
Die UWG schlägt die Anschaffung eines Kombis oder eines kleinen Transporters vor. Als Beispiel nennt van Wasen die Gemeinde Südlohn, die seit längerer Zeit ein ähnliches Projekt beschlossen hat.
„Das Projekt könnte als Leuchtturmprojekt dienen, wie E-Mobilität in Gemeinden genutzt und den Bürger und Bürgerinnen zur Verfügung gestellt werden kann“, begründet van Wasen seinen Antrag. „Denkbar wäre auch eine Koppelung dieses Projektes an einen Energiepark. So würde die erzeugte Energie unmittelbar den Bürgern zugutekommen.“
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