Auf das E-Lastenrad folgt das erste Carsharing-Auto: Exakt vor zwölf Monaten hatte der Südlohner Rat in seiner letzten Sitzung des Jahres mit großer Mehrheit beschlossen, dass die Gemeinde ein voll elektrisches Fahrzeug anschaffen soll. Durch Lieferengpässe beim Auto und den technischen Ausrüstungsgegenständen verzögerte sich die Auslieferung des Fahrzeuges.
Nun, pünktlich zum Jahreswechsel, kann die Verwaltung Vollzug vermelden: Das Fahrzeug steht am Rathaus bereit: als Dienstfahrzeug und zur Ausleihe.
Fullservice-Paket
Wie Bürgermeister Werner Stödtke wiederholt betonte, müssten auch und vor allem Kommunen in Sachen Nahmobilität neu denken. Carsharing als Mobilitätskonzept sei dabei eine ökologisch sinnvolle und flexible Lösung. Zum Prinzip: Die Gemeinde nutzt das Fahrzeug – wie angekündigt – für ihre Dienstfahrten. Sie stellt das E-Auto gleichsam in den ungenutzten Zeiten den Bürgerinnen und Bürgern kostengünstig zur Verfügung.
„Die Gemeinde Südlohn will im Bereich klimafreundliche und flexible Mobilität Vorreiter und Impulsgeber sein“, ergänzt Markus Lask, Leiter des Fachbereichs Zentrale Dienste und Zentrale Steuerung. Das Carsharing-Auto wurde vom Anbieter Mikar geliefert. Das Carsharing-Konzept von Mikar sei zu 100 Prozent auf die Bedürfnisse von Kommunen zugeschnitten: Diese könnten damit ihr Mobilitätsangebot vor Ort ohne eigenes unternehmerisches und finanzielles Risiko ausbauen.
Beim Fahrzeug handelt sich um einen Opel Mokka-e mit einer Reichweite von rund 335 Kilometern. Der 136 PS starken Elektromotor sorgt für eine Höchstgeschwindigkeit von 150 Stundenkilometern. Die Fahrzeugnutzung steht dabei jedem offen, der eine gültige Fahrerlaubnis besitzt und der sich bei Mikar als Fahrer registrieren lässt. Die Buchung des Fahrzeugs erfolgt online (www.mikar.de) oder über die kostenlose Mikar-App (im Google Play Store oder App Store) auf dem Smartphone.
Das Fahrzeug hat – wie das E-Lastenrad – seinen festen Standort am Rathaus in Oeding an der Winterswyker Straße. Dort muss es nach Beendigung der Fahrt auch wieder abgestellt und an die entsprechende gekennzeichnete Ladesäule angeschlossen werden. Die Kosten für die Nutzer: Grundgebühren gibt es keine, jede Stunde kostet 5,50 Euro, ein ganzer Tag 39,90 Euro sowie 0,11 Euro pro Kilometer. Die Ladung an der Ladesäule am Rathaus ist für die Mikar-Nutzer kostenlos.
Zweijährige Probephase
In der maßgeblichen Ratssitzung im Dezember 2021 war mitunter angemerkt worden, dass die Verwaltung durch dieses Angebot nicht noch mehr belastet werden solle. Zudem soll nach zwei Jahren geprüft werden, ob dieses auch angenommen wird.
Markus Lask dazu: „Das Fahrzeug wurde durch die Gemeinde für zwei Jahre finanziert. Alle Services rund ums Fahrzeug übernimmt die Firma Mikar im Rahmen eines Full-Service.“ Nach dieser „Probierphase“ solle dann anhand der Nutzungen und Erfahrungen geprüft werden, ob das Angebot verlängert werden soll.