
© Berthold Fehmer
„Unnebrink´s Hofladen“ eröffnet am Samstag in Nähe der B 224
Hofladen
Hofläden liegen nicht erst seit Corona im Trend. Manuel Unnebrink-Bramert eröffnet am Wochenende „Unnebrink´s Hofladen“ in Nähe der B 224. Warum? „Weil viele Anfragen kamen.“
Kartoffelanbau und Bullenmast: Das sind die beiden Standbeine des Hofs Unnebrink in Raesfeld-Erle. Auf knapp 50 Hektar wachsen dort jedes Jahr Speisekartoffeln, die im Lebensmitteleinzelhandel, etwa bei Aldi oder Rewe, landen. Oder auch auf Wochenmärkten verkauft werden. Eine Stammkundschaft aus dem Dorf holt sich die Kartoffeln aber bereits seit Jahren direkt auf dem Hof an der Osterlandwehr 3, wo sie in der alten Scheune verkauft wurden.
Spektakulär sind die Dimensionen der Halle, die die Familie wenige Meter von der B224 im Jahr 2020 fertigstellte: 60 mal 20 Meter - der Großteil wird für die Lagerung der Kartoffeln benötigt. Bis zu 2.000 Tonnen werden bei vier Grad in 1.500 Kisten zu je 1,2 Tonnen aufbewahrt. Unter grünem Licht, „damit die Kartoffeln nicht grün werden“, so Manuel Unnebrink-Bramert.

Grünes Licht gibt es in der Halle, wo die Kartoffeln gelagert werden. „Damit die Kartoffeln nicht grün werden", sagt Manuel Unnebrink-Bramert. Jede der Kisten im Hintergrund fasst übrigens 1,2 Tonnen Kartoffeln. © Berthold Fehmer
Vier Grad und dauerhafte Luftbewegung sind wichtig, damit die Kartoffeln nicht keimen. Über einen kalten Winter würde sich der 32-Jährige also freuen, denn dann müsste das 100-Kilowatt-Kühlaggregat nicht so oft laufen, was Energie spare.
Regionale Produkte im Hofladen
Immer wieder hätten die Besucher des Hofs, teilweise auch aus Schermbeck, gefragt, ob er nicht auch Eier oder Äpfel verkaufen wolle. Manuel Unnebrink-Bramert hat nun einen 30-Quadratmeter-Raum in der Halle abgeteilt, wo es ab Samstag nicht nur das und Kartoffeln, sondern auch Marmeladen, Gewürze, Liköre, Zwiebeln, Honig, Schwarzbrot und Plätzchen geben wird. Alles von regionalen Erzeugern und befreundeten Landwirten.
In einer Tiefkühltruhe will die Familie Unnebrink auch Angus-Rindfleisch anbieten, das ein befreundeter Landwirt liefert. „Er hat damit vor fünf Jahren begonnen“, sagt Unnebrink-Bramert. Fünf oder sechs Varianten, „von Braten bis Wurst“, will er in seinem Hofladen verkaufen.
Persönliche Begegnung statt Automat
Statt auf Automaten, wie andere Landwirte, setzt der 32-Jährige auf persönliche Begegnung. Den ganzen Tag wollen er und seine Mutter Beate Unnebrink (61) allerdings nicht im Laden stehen - dafür gibt es auf dem Hof zu viel zu tun.
Stattdessen ist an der Halle am Lechtenbrink 5 eine Klingel angebracht, die auf die Telefone von ihm und seiner Mutter durchgeschaltet wird. „In zwei Minuten sind wir da.“ Und das von montags bis samstags (8-18 Uhr). „So ist man nicht zehn Stunden gefesselt“, sagt Manuel Unnebrink-Bramert.

Ein bisschen Arbeit liegt noch vor der Familie Unnebrink: Bis Samstag muss der Hofladen eingeräumt sein. © Berthold Fehmer
Erweiterungsmöglichkeiten für den Hofladen sind vorhanden und wären einfach umzusetzen. Ein Hof-Café könnte sich Manuel Unnebrink-Bramert etwa vorstellen. Oder auch irgendwann Milchprodukte vom Hof seiner Frau Andrea Bramert (32) in Dorsten-Rhade im Hofladen zu verkaufen.
Aber erst muss der Laden noch für die Eröffnung am Samstag und Sonntag (2. und 3. Oktober) eingeräumt werden. Ab 9 Uhr sind Besucher willkommen, die frische Reibeplätzchen und natürlich etwas zu trinken bekommen können.
Berthold Fehmer (Jahrgang 1974) stammt aus Kirchhellen (damals noch ohne Bottrop) und wohnt in Dorsten. Seit 2009 ist der dreifache Familienvater Redakteur in der Lokalredaktion Dorsten und dort vor allem mit Themen beschäftigt, die Schermbeck, Raesfeld und Erle bewegen.
