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Solardächer für öffentliche Gebäude kosten eine halbe Million Euro
Photovoltaik
Mit Photovoltaikanlagen auf drei öffentlichen Gebäuden will die Gemeinde den Kohlendioxid-Ausstoß senken und langfristig Geld sparen. So lange dauert es, bis die Anlagen sich amortisieren.
Seit rund einem halben Jahr beteiligt sich die Gemeinde Raesfeld am Ökoprofit-Programm, um Betriebskosten zu senken und die Umwelt zu schonen. Beim Zwischenbericht hatte Stefan Bröker von der Bauverwaltung im März 2020 im Umweltausschuss bereits angekündigt, dass drei gemeindliche Gebäude mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden sollen.
In der kommenden Sitzung des Bau- und Umweltausschusses am 18. Mai werden die Politiker über diesen Vorschlag der Verwaltung diskutieren, die empfiehlt, die Arbeiten für die Photovoltaikanlagen über die Kommunale Dienstleistungsgesellschaft auszuschreiben.
Alexanderschule/Gesamtschule
An der Alexanderschule/Julia-Kopper-Gesamtschule ist ein Solardach auf der Westseite des Hauptgebäudes zum Füllenkamp geplant. Leistung: etwa 33 kWp (Kilowatt-Peak). Bröker erwartet etwa 25.500 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr aus dieser Anlage. Der durchschnittliche Stromverbrauch im und am Gebäude betrug im Mittel über die vergangenen fünf Jahre gerechnet jährlich 48.800 kWh. Bröker schätzt, dass davon 11.400 kWh durch selbst erzeugten Strom ersetzt werden könnten.
Rathaus
Auf sieben Dachflächen des Rathauses soll eine Photovoltaikanlage mit etwa 75 kWp installiert werden. Die Anlage soll 63.200 kWh pro Jahr erzeugen. Mehr als im Rathaus zuletzt pro Jahr verbraucht wurde: 50.500 kWh. Bröker rechnet damit, dass aber nur 23.100 kWh selbst verbraucht werden können, 40.100 kWh sollen ins Netz eingespeist werden. Bröker: „Der Überschussstrom soll zukünftig für die geplante Notstromversorgung des Rathauses durch den Einsatz der Brennstoffzellentechnologie in Verbindung mit einem Batteriespeicher genutzt
werden.“
Zweifach-Sporthalle
Die größte der drei geplanten Anlagen soll auf die Dachflächen der Zweifach-Sporthalle installiert werden. Leistung: etwa 220 kWp. Bröker rechnet dabei mit 134.000 kWh jährlicher Stromerzeugung - bei einem Durchschnittsbedarf von 66.000 kWh. Prüfen will die Verwaltung, ob man einen Batteriespeicher installieren kann - ansonsten könnten nur 44.000 kWh selbst verbraucht werden, 90.000 kWh würden ins Netz eingespeist, was sich finanziell nicht mehr so lohnt, wie noch vor einigen Jahren.
Im Haushalt wurden 200.000 Euro fürs Rathaus, 44.000 Euro für die Gesamtschule und 264.000 Euro für die Sporthalle eingeplant. Das tatsächliche Ausschreibungs-Ergebnis bleibt natürlich abzuwarten. Bröker rechnet damit, dass sich die Anlagen in etwa elf Jahren amortisieren werden.
Berthold Fehmer (Jahrgang 1974) stammt aus Kirchhellen (damals noch ohne Bottrop) und wohnt in Dorsten. Seit 2009 ist der dreifache Familienvater Redakteur in der Lokalredaktion Dorsten und dort vor allem mit Themen beschäftigt, die Schermbeck, Raesfeld und Erle bewegen.
