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Rekord-Beteiligung beim Rosenmontagszug: „Wir sind schon nervös“
Rosenmontagszug
Der wegen Corona abgesagte Rosenmontagszug im Ortskern führt zu einer Rekord-Beteiligung beim Online-Rosenmontagszug. Organisatorin Britta Terhart gibt zu: „Wir sind schon nervös.“
Es klingt ein bisschen verrückt, ist aber so: So viele Wagen wie in diesem „Corona-Karneval“ erwartet werden, sind noch nie im Raesfelder Rosenmontagszug mitgefahren. Der Verein Raesfelder Rosenmontagszug hatte die Bürger aufgerufen, bis Sonntag (7. Februar) einen Mottowagen im Kleinformat zu bauen und davon Videos zu drehen, die nun zusammengeschnitten werden.
Britta Terhart gehört zu den sechs Organisatoren, die derzeit intensiv an Raesfelds erstem Online-Rosenmontagszug arbeiten. „Videos von 55 Wagen wurden eingeschickt“, sagt sie - in den vergangenen Jahren lag die Zahl der Wagen sonst maximal im Vierziger-Bereich.
Wulfener Heimatverein macht mit
„Es haben viele Familien mit Kindern mitgemacht“, sagt Terhart. Sogar aus Dorsten-Wulfen, genauer gesagt vom dortigen Heimatverein, wurden Videos zu vier selbst gebauten Wagen eingeschickt. Viele Wulfener hätten sich in den vergangenen Jahren an Veranstaltungen des Raesfelder Karnevals erfreut, so das Anschreiben der Wulfener, „deshalb möchten wir uns mit einer kleinen Abordnung aus Wulfen beteiligen. Wir wünschen euch gutes Gelingen. Helau.“
Der Film soll nun zusammengeschnitten und mit Moderation und Musik unterlegt werden und am Rosenmontag auf der Homepage des RRZ (https://r-r-z.de/) pünktlich ab 12.33 Uhr zu sehen sein. Also dann, wenn der Rosenmontagszug in Raesfeld traditionell vor dem Rathaus startet. Terhart hofft, dass dann auch technisch alles klappt: „Wir haben das noch nie gemacht. Wir sind schon nervös.“
„Kriegen nur positive Kommentare“
Froh ist Terhart darüber, dass der Aufruf im Dorf so viel Kreativität freigesetzt hat. Auch im Raesfelder Carnevals Verein (RCV), mit dem der Raesfelder Rosenmontagszug das karnevalistische Vereins-Tandem im Ort bildet, seien viele Mitglieder beim Wagenbau fleißig gewesen, sagt Terhart. „Wenn man im Dorf unterwegs ist, kriegen wir nur positive Kommentare.“
Viele hätte das Bauen der Wagen als willkommenen Zeitvertreib im Corona-Lockdown genutzt: „Das ist mal was anderes. Einige haben das auch als Beschäftigung gesehen.“ Ist es vielleicht sogar möglich, dass die Absage des „großen“ Raesfelder Rosenmontagszugs mehr und vor allem neue Narren zum Verein RRZ führt? Und zu einem neuen Schub für den Raesfelder Karneval? „Wenn die nächstes Jahr alle mitmachen, klatschen wir in die Hände“, so Terhart: „Das wäre mega-gut!“
Berthold Fehmer (Jahrgang 1974) stammt aus Kirchhellen (damals noch ohne Bottrop) und wohnt in Dorsten. Seit 2009 ist der dreifache Familienvater Redakteur in der Lokalredaktion Dorsten und dort vor allem mit Themen beschäftigt, die Schermbeck, Raesfeld und Erle bewegen.
