
Romy Mümken, Hanno Engelmeier (Schülerkanzler Sebastianschule), Ansgar Beckmann und Anika Grotendorst (Schülerkanzler Silvesterschule, v.l.) freuen sich über die Antwort von Bauministerin Ina Scharrenbach zu den geplanten Raumlufttechnischen Anlagen. © Sebastianschule
Raumlufttechnische Anlagen: Schülerkanzler erreichen Fristverlängerung
Schulen
Raumlufttechnische Anlagen sollten eigentlich in den Sommerferien in Raesfelds Schulen eingebaut werden. Nun haben die Schülerkanzler eine Fristverlängerung erreicht. Eine Schule verzichtet.
Mit Fördergeldern und einem gemeindlichen Eigenanteil wollte die Gemeinde die Lüftungsanlagen in den Klassenräumen in den Sommerferien einbauen lassen. Doch auf die Ausschreibung antwortete keine Firma. Eine Umsetzung bis Ende des Jahres sei nicht mehr möglich, so die Gemeinde, und die Fördergelder seien gefährdet.
Kurz vor den Sommerferien wandten sich deshalb die Schülerkanzler Anika Grotendorst und Ansgar Beckmann (Silvesterschule Erle) sowie Romy Mümken und Hanno Engelmeier (Sebastianschule Raesfeld) direkt an den Ministerpräsidenten des Landes NRW, Hendrik Wüst. Die Schülerkanzler baten daher um Fristverlängerung.
Ministerin antwortete den Schülern
Nun folgte die Antwort aus Düsseldorf durch Bauministerin Ina Scharrenbach, die den Schülern für ihr Engagement dankt und zudem eine positive Nachricht hatte: „…zumindest in Eurem Fall ist schon mal eine Verlängerung ausgesprochen.“ Die Frist werde bis zum 9. Juni 2023 verlängert - eine gleichlautende Antwort bekam die Gemeinde vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle. Scharrenbach: „Damit sollte der Einbau der RLT-Anlagen gelingen.“
Doch so einfach ist es nicht. Denn im Rat kommt das Thema am Montag (12. September) erneut auf die Tagesordnung. Mit rund 1,4 Millionen Euro war das Projekt kalkuliert gewesen, darin ein Eigenanteil der Gemeinde von 287.000 Euro (plus jährliche Kosten von 100.000 Euro).
Kosten sind sprunghaft gestiegen
Die geplanten Kosten sind aber nun sprunghaft gestiegen. „Aktuelle Nachfragen bei möglichen Herstellern bzw. Lieferanten haben ergeben, dass wir gegenüber den Preisen von Februar mit einer Preissteigerung von bis zu 25 Prozent rechnen müssen“, so Markus Büsken, Erster Beigeordneter. Bei 1,8 Millionen würde der Eigenanteil auf 650.000 Euro wachsen. Ein Plus von 363.000 Euro. In der schwierigen Haushaltssituation (u.a. durch die Energiekrise) kein Pappenstiel.
Bedenken hat Büsken auch, dass die Frist im Juni 2023 einhaltbar ist und die steigenden Energiekosten den Betrieb der Anlagen teurer macht. Deshalb soll der Rat beraten, ob der ursprüngliche Beschluss aufrecht erhalten werden soll.
Hilfe kommt aber von der Julia-Koppers-Gesamtschule. Diese verzichtet zugunsten der Raesfelder Grundschulen auf Lüftungsanlagen. 30 von 70 Räumen würden dadurch entfallen. Thomas Schlüter (Schulleiter der St.-Sebastian-Schule) hofft, dass damit etwaige Zweifel finanzieller Natur zu zerstreuen sind: „Es gilt insbesondere für die jüngsten Schülerinnen und Schüler, möglichst virenfreie Räume zu schaffen, um einen verlässlichen Schulalltag zu gewährleisten.“
Berthold Fehmer (Jahrgang 1974) stammt aus Kirchhellen (damals noch ohne Bottrop) und wohnt in Dorsten. Seit 2009 ist der dreifache Familienvater Redakteur in der Lokalredaktion Dorsten und dort vor allem mit Themen beschäftigt, die Schermbeck, Raesfeld und Erle bewegen.
