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Raesfelder Rathaus holt sich den Strom vom Dach
Photovoltaik
Mehr als 600 Photovoltaikanlagen gibt es bereits in Raesfeld - jetzt kommen drei weitere große hinzu. Ein „Geschäft“ macht die Gemeinde damit allerdings erst einmal auf lange Zeit nicht.
Was Strom betrifft, ist Raesfeld bereits seit längerer Zeit autark. Heißt: Es wird mehr Strom in Raesfeld produziert als verbraucht. Das hält die Gemeinde aber nicht davon ab, drei weitere große Photovoltaik-Anlagen zu installieren, die bis Ende Mai fertig sein sollen. Rund eine halbe Million Euro wird das kosten.
Beim Ökoprofit-Projekt, an dem 2020 auch die Gemeinde Raesfeld teilnahm, wurden mehrere Maßnahmen angestoßen, wobei die Photovoltaik-Anlagen zu den kostenintensivsten gehören. Der Bau- und Umweltausschuss stimmte im Mai 2020 einstimmig zu, die Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden zu errichten.
383 Quadratmeter Gesamtfläche
Auf dem Raesfelder Rathaus zeigen sich nun die ersten Erfolge. Eine 77 kWp-Anlage (Kilowatt peak) wird dort errichtet - dafür wurde ein großer Teil des Rathauses eingerüstet. Die Module auf dem Dach haben eine Gesamtfläche von 383 Quadratmetern - etwas kleiner als ein Basketballfeld.
Die Anlage soll etwas mehr Strom produzieren als im Rathaus verbraucht wird. Mit dem Verkauf von Strom sei kein Geschäft zu machen, hatte Bauamts-Chef Bernd Roters bereits bei der Vorstellung der Planung gesagt. Um möglichst viel selbst verbrauchen zu können, wird in Stromspeicher mit einer Kapazität von 48 kWh als Puffer des „grünen“ Stroms installiert. „So können wir die gewonnene Sonnenenergie selbst im Rathaus nutzen“, erläutert Stefan Bröker vom Bauamt der Gemeinde.
In 12 Jahren amortisiert
135.000 Euro wird die Gemeinde voraussichtlich für die Anlage auf dem Rathausdach investieren. „In rund 12 Jahren hat sich diese Investition amortisiert“, ergänzt Bürgermeister Martin Tesing. „Viel wichtiger ist aber, dass wir damit einen weiteren Beitrag zum Klimaschutz leisten können.“ Bröker geht auch davon aus, dass zusätzlich die Betriebskosten der Gebäude gesenkt werden können, die jetzt mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet werden.“
Bis Ende Mai sollen neben dem Rathausdach auch auf der Julia-Koppers-Gesamtschule und an der Zweifachhalle „Zum Michael“ Photovoltaikmodule und entsprechende Stromspeicher installiert werden. In der Sporthalle wird der Strom vom Dach gar nicht verbraucht werden können. Deshalb soll eine Verbindung zur nahe gelegenen Gesamtschule geschaffen werden, um den Strom dort verbrauchen zu können.
Berthold Fehmer (Jahrgang 1974) stammt aus Kirchhellen (damals noch ohne Bottrop) und wohnt in Dorsten. Seit 2009 ist der dreifache Familienvater Redakteur in der Lokalredaktion Dorsten und dort vor allem mit Themen beschäftigt, die Schermbeck, Raesfeld und Erle bewegen.
