Sonnenstrom soll in der „Wolke“ gespeichert werden

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Sonnenstrom soll in der „Wolke“ gespeichert werden

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Raesfeld produziert bereits mehr Strom, als im Ort verbraucht wird. Dennoch sollen weitere Photovoltaik-Anlagen auf Gebäuden errichtet und Sonnenstrom in der „Wolke“ gespeichert werden.

Raesfeld

, 21.05.2020, 12:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

106 Prozent des Raesfelder Strombedarfs werden bereits in Raesfeld produziert. Dies habe die Firma innogy der Gemeinde kürzlich attestiert, sagte der Erste Beigeordnete Martin Tesing im Bau- und Umweltausschuss.

Dazu tragen nicht nur sieben Windräder, sondern auch 601 Photovoltaikanlagen bei. „Wir sind schon jetzt stromenergie-autark“, sagte Tesing. Mit der Errichtung von drei großen Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden strebt die Gemeinde weitere Erfolge beim Klimaschutz und eine Senkung der Betriebskosten an.

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Dachflächen der Alexanderschule, des Rathauses und der Zweifachsporthalle sollen künftig Sonnenstrom liefern. Ungeteilte Zustimmung gab es dafür aus allen Fraktionen im Bau- und Umweltausschuss.

Möglichst viel selbst verbrauchen

Da mit dem Verkauf von Strom kein Geschäft zu machen ist, setzt Bauamts-Chef Bernd Roters darauf, dass die gemeindlichen Gebäude möglichst viel vom Sonnenstrom selbst nutzen. In der Sporthalle wird beispielsweise der Strom, der auf den Dachflächen erzeugt werden kann, nicht verbraucht werden können.

Deshalb plane man eine Verbindung zur nahe gelegenen Gesamtschule, um dort den Strom verbrauchen zu können, so Roters. Und auch im Rathaus wird über eine „Wasserstoff-Batterie“ nachgedacht, in der Strom gespeichert werden könnte - das Rathaus hätte damit sein eigenes Notstromaggregat.

Überschüssigen Strom in die Cloud auslagern

Doch es gebe eine weitere Möglichkeit, selbst erzeugten Strom auch zeitversetzt selbst zu verbrauchen, erklärte Roters. Man sei derzeit in Gesprächen mit Anbietern, die überschüssigen Strom im Netz „speichern“, „der uns dann gutgeschrieben wird“, so Roters. Vorteil: Bei einer solchen Lösung könnten auch andere gemeindliche Gebäude den selbst produzierten Strom nutzen. Nachteil einer solchen „Cloud“-Lösung : „Wir müssten dafür Geld bezahlen.“ Wie hoch die Kosten ausfallen würden, konnte Roters noch nicht sagen: „Das ist noch nicht gereift.“

Jochen Welsing (CDU) regte an, auch die kleine Sporthalle und die Kläranlage mit Solarstrom zu versorgen. Vielleicht brauche man im Rathaus auch nur einen kleinen Generator. Auf Nachfrage sagte Roters, dass man auf der kleinen Sporthalle keine Photovoltaik realisieren könne: „Das gibt die Dachkonstruktion nicht her.“

Auch die Grundschul-Gebäude und die Sporthalle in Erle könnten künftig für die Stromerzeugung genutzt werden, wie Johannes Lülf (UWG) auf Nachfrage bestätigt wurde. Als ersten Aufschlag sah Andre Olbing (CDU) die vorgestellten Maßnahmen und fragte, ob auch das Sportgelände neben der Zweifachsporthalle mit Solar-Strom versorgt werden könne. Roters bestätigte, dass auch die Warmwasser-Aufbereitung damit erfolgen könne.

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