Kommt das neue Pfarrheim in Raesfeld oder kommt es nicht? Diese Frage kam zuletzt auf, als das Bistum Münster verkündete, beabsichtigte Neubaumaßnahmen seiner Kirchengemeinden vorerst auf Eis legen zu wollen. Schon da sagte Raesfelds Pfarrer Fabian Tilling, dass der geplante Pfarrheim-Neubau nicht unter diese Maßnahme fallen soll. Jetzt gibt es die endgültige Gewissheit.
Das Projekt ist durch den Bewilligungsausschuss in Münster gegangen. „Damit hat es seine größte Hürde genommen“, sagte Tilling am Montag (5. Dezember). Der Neubau des Pfarrheims – das als „Haus für Jedermann“ nicht Pfarrheim heißen soll – schreitet damit weiter voran. Welchen Namen genau das Gebäude bekommen soll, steht noch nicht fest.
Erste Überlegungen, ein neues Pfarrheim zu bauen, gab es in der Kirchengemeinde St. Martin erstmals 2014. Das alte Pfarrheim und das Kolpinghaus in der Kolpingstraße werden modernen Standards nicht mehr gerecht. 2017 holte die Kirchengemeinde die politische mit ins Boot.

Hintergrund war die Idee, eine Lokalität in Raesfeld zu schaffen, die von allen Raesfeldern genutzt werden kann. Seit das Haus Epping vor vielen Jahren geschlossen hat, fehlte in Raesfeld ein großer Saal für verschiedenste Veranstaltungen der Menschen und Vereine im Ort. Dieser Saal soll mit dem „Pfarrheim“-Neubau entstehen.
„Der Neubau hat zwei Facetten“, sagte Bürgermeister Martin Tesing. Die eine sei die „gesellschaftliche“, die andere sei die „städtebauliche“. Das Projekt habe von Anfang an in den Rahmenplan Ortsmitte gepasst, sagte Tesing. Dadurch dass es nun bewilligt wurde, werde ein „wichtiger Baustein“ umgesetzt.
Insgesamt 199 Menschen – aufgrund rechtlicher Gegebenheiten dürfen es nicht mehr sein – finden im großen Saal Platz. Der kann aber auch zu drei kleinere Sälen mittels verschiebbarer Trennwände umfunktioniert werden. Der größere Saal misst dann 76 Quadratmeter, der mittlere 58 und der kleinere 48. Insgesamt steht eine Nutzungsfläche von 230 Quadratmetern zur Verfügung. Das gesamte Gebäude mit Obergeschoss hat eine Fläche von etwas mehr als 480 Quadratmetern.
Kleinere Änderungen
Wie bereits geschrieben, beschäftigte der Neubau die Gemeinde schon viele Jahre. Corona und weitere Krisen haben das Projekt in die Länge gezogen. Auch einige bauliche Änderungen gibt es zu vorherigen Entwürfen. So wird es keinen Kellerraum mehr geben. Das Obergeschoss soll nun auch etwas anders aufgeteilt werden.

Im Keller wollte die kirchliche Gemeinde verschiedenste Sachen unterbringen. „Wir suchen nun nach anderen Möglichkeiten“, sagte Pfarrer Tilling. Unter anderem der Keller des St.-Silvester-Hauses könnte ein möglicher Stauraum sein. Im Obergeschoss soll es drei Arbeitsplätze geben, die unterschiedlich genutzt werden können. Zusätzlich soll ein Pfarrbüro im Obergeschoss entstehen. Das Untergeschoss bleibe aber wie geplant, sagte Charlot Otte, Architektin und Projektleiterin vom Büro „Hartig Meyer Wömpner“.
Kosten nicht sicher
Zu den Kosten des Bauprojekts wollten sich Kirchengemeinde sowie politische Gemeinde nicht äußern. Noch gäbe es aufgrund der steigenden Baupreise zu viele Unwägbarkeiten. Nur so viel: „Die Finanzierung ist gesichert“, sagte Heinz Nienhaus vom Kirchenvorstand. Zahlen wolle man nennen, wenn sie aussagekräftiger werden.
Der Zeitplan sieht nun wie folgt aus: Laut Raesfelds Bürgermeister Martin Tesing soll ungefähr im Februar mit dem Abriss des „Niewerther Hof“ begonnen werden. Danach geht es in die Planung und die Ausschreibung. Bevor Bagger zu sehen sein werden, wird es aber noch einige Zeit dauern.
„Jetzt stehen wir aber da, wo wir seit fünf Jahren hinwollten“, sagte Nienhaus. Das Projekt „Pfarrheim“-Neubau geht in eine entscheidende Phase.
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