Bauleiter Jürgen Wolthaus (l.) und Pächter Andre Wachtmeister an der Rezeption im umgebauten Foyer des Hauses „Lieb und Wert“.

Bauleiter Jürgen Wolthaus (l.) und Pächter Andre Wachtmeister an der Rezeption im umgebauten Foyer des Hauses „Lieb und Wert“. © Andreas Rentel

„Lieb und Wert“: André Wachtmeister will neues Hotel Anfang 2023 in Betrieb nehmen

rnNeues Hotel

Das Restaurant „Lieb und Wert“ ist bereits in Betrieb. Im ersten Quartal 2023 soll laut Pächter André Wachtmeister dann auch der Hotelbetrieb starten.

von Andreas Rentel

Raesfeld

, 13.10.2022, 09:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Das Restaurant „Lieb und Wert“ ist seit dem 1. Mai in Betrieb, die ersten Hotelgäste sollen voraussichtlich im ersten Quartal 2023 im Haus übernachten können. Ein Musterzimmer haben die Handwerker und Inneneinrichter bereits weitgehend fertiggestellt, aber in den anderen Räumen des ehemaligen Landhauses Keller wartet auf die Firmen noch eine Menge Arbeit. Den Handwerkern sprechen die Investoren großes Lob aus.

Immerhin hat Bauleiter Jürgen Wolthaus eine gute Nachricht: Der derzeit oft beklagte Materialmangel hat der Planung und den Beteiligten bisher keinen dicken Strich durch die Rechnung gemacht. Tobias Brun hatte das ehemalige Landhaus Keller von der Gemeinde Raesfeld gekauft, als Pächter ist André Wachtmeister in das Projekt eingestiegen.

Jetzt lesen

Viel ist schon seit dem Start der Umbau- und Sanierungsarbeiten erreicht worden, die im Februar begonnen haben. Der Restaurant-Bereich, der für bis zu 100 Personen geeignete Saal, Wintergarten, Küche, Büros und das Foyer des künftigen Hotels sind fertig.

„Bis zu 30 Handwerker mehrerer Gewerbe waren parallel im Haus“, sagt Bauleiter Jürgen Wolthaus aus Dorsten. Dabei habe sich das Netzwerk der Unternehmen bewährt, da diese alle aus Raesfeld und der näheren Umgebung kommen. Wolthaus: „Das ist ein Riesen-Vorteil.“

Restaurant kommt bei Gästen gut an

Und: „Das kommt gut an“, freut sich Pächter André Wachtmeister über die Resonanz, die das Restaurant bisher erfährt. Auch in den sonst eher ruhigen Wintermonaten soll es gelingen, Gäste fürs „Lieb und Wert“ zu gewinnen. Derzeit an fünf Tagen in der Woche geöffnet, sollen es sieben werden, sobald der Hotelbetrieb startet.

Bis dahin ist noch einiges zu tun. Denn bis auf den Rohbau haben die Handwerker das Gebäude komplett entkernt. 25 Doppel- und drei Einzelzimmer sieht die Planung vor. Diese hatte zunächst auch beinhaltet, Fenster, Heizkörper und die Böden in den Räumen zu belassen.

Jürgen Wolthaus und André Wachtmeister zeigen weitere Pläne.

Jürgen Wolthaus und André Wachtmeister zeigen weitere Pläne. © Andreas Rentel

Auch diese Elemente werden nun ausgetauscht, die neuen Fenster dreifach-verglast sein. Die Möbel für die späteren Hotelzimmer sind zum Teil schon geliefert worden und im Keller zwischengelagert. W-LAN und Tablets auf den Zimmern sollen Standard sein.

Nerven der Anwohner strapaziert

Wolthaus und Wachtmeister wissen, dass sie mit den Bauarbeiten die Nerven der Anwohner „etwas strapaziert“ haben. Besonders das Herausstemmen des Estrichs – das hat mehrere Tage gedauert – habe für Lärm gesorgt. Die beiden danken den Anliegern für das gezeigte Verständnis.

Weitere Bauarbeiten betreffen zwei kleinere Gebäude, die noch entstehen werden. Dabei geht es um einen Unterstand für Fahrräder am Parkplatz und einen Lagerraum für Gartenmöbel.

Jetzt lesen

Bei der Gestaltung waren die Beteiligten bemüht, einen Stil zu finden, der möglichst lange aktuell bleibt. Die ursprüngliche Einrichtung des früheren Landhauses sei dem Anspruch nicht mehr gerecht geworden.

Trotz aller Detailplanung: Erst während des Betriebs hat sich herausgestellt, dass es auf den Kegelbahnen zu warm wird. Also ist nachträglich eine Klimaanlage installiert worden. Stichwort Energie: Wachtmeister hält seine Mitarbeiter dazu an, auf Sparsamkeit zu achten. Aber angesichts ständig steigender Preise werde ihm schon mulmig, ergänzt er.

Familien und Touristen

„Wir möchten die breite Mittelschicht ansprechen“, sagt Wachtmeister zur Zielgruppe des Hotels. Seminar-Teilnehmer aus der Akademie des Handwerks, Familien mit Kindern sowie Fahrrad-Touristen sollen im Hotel übernachten. Da diese Gäste oft mit E-Bikes unterwegs sind, wollen die Planer ihnen für die Räder einen sicheren Unterstand anbieten.

Der provisorische Biergarten wird noch umgestaltet. Zum angrenzenden Bürgerpark, den die Gemeinde Raesfeld derzeit bauen lässt, soll es eine Wege-Verbindung geben. Diese Kombination habe nahegelegen, sagt André Wachtmeister.

Die sanierte Kegelbahn im Hotel "Lieb und Wert".

Die sanierte Kegelbahn im Hotel "Lieb und Wert". © Andreas Rentel

Trotz der schwierigen Situation in der Gastronomie und steigender Preise für Energie und Lebensmittel bleibt der Pächter optimistisch, auch wenn er im Grunde ein Luxusgut anbiete. André Wachtmeister und das Team, elf Festangestellte plus Aushilfen, wollen künftig auch neue Angebote machen. An die Handwerker haben sie mit einem Dankeschön-Essen schon gedacht. Wachtmeister: „Das war ein richtig schöner Abend.“

Lesen Sie jetzt