Krimis, Kinderbücher und Raritäten „Raesfeld hat den schönsten Büchermarkt“

Schönster Büchermarkt ist in Raesfeld
Lesezeit

Seit 17 Jahren lockt der Büchermarkt in Raesfeld Sammler und Buchliebhaber aus ganz Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und den Niederlanden an. Zu entdecken gibt es preiswertes Lesefutter für Groß und Klein, aber auch echte bibliophile Raritäten.

„Der stimmungsvolle Raesfelder Büchermarkt vor der einzigartigen Kulisse des Wasserschlosses Raesfeld hat sich zu einem der attraktivsten und größten Büchermärkte in Nordrhein-Westfalen entwickelt“, erklärt Marktmeister Rainer Heeke aus der Bücherstadt Bredevoort. „In der Bücherszene hat es sich herumgesprochen, dass der Büchermarkt in Raesfeld vielleicht sogar der schönste ist“, betont er. Ob das so ist, davon können sich Interessierte am Sonntag (13. August) von 11 bis 18 Uhr am Schloss Raesfeld selbst überzeugen.

Rund 70 Antiquare und private Händler haben sich angekündigt. „Wir beobachten eine neue Bewegung, denn es gab so viele Anfragen von Ausstellern wie noch nie“, erklärt auch Maria Kowalsky, Vorsitzende vom Ortsmarketing Raesfeld. „Viele Anfragen kommen aber auch erst sehr kurzfristig“, gibt Kowalsky zu bedenken.

Spannung mit Krimis

Das Programm ist vielfältig und bietet für jeden Geschmack etwas. Vor allem Krimifans dürfen gespannt sein. Der Ruhr-Krimiverlag ist vor Ort. Autorin Susanne von Steinfeld präsentiert Ostfriesenkrimis als Ausstellerin an ihrem eigenen Stand. Auch Tatort-Regisseur und Buchautor Georg Bühren aus Dortmund wird seinen neuen Achterland-Krimi „Flamingo-Gold“ (Tatort: Zwillbrocker Venn) signieren.

Für Kinder ist eine „Katze“ auf dem Schlossgelände unterwegs. Sie ist der Hauptprotagonist aus der Geschichte einer Lesung um 14.30 Uhr im Rittersaal: Autorin und Märchenerzählerin Minna McMaster liest hier aus ihrem Buch „Lukas und das Geheimnis der sprechenden Tiere“ vor.

Musikalische Untermalung

Musikalisch begleitet wird der Büchermarkt von Alexandre Oudovitchenko (Balalaika) und Anna Bragina (Gitarre). Außerdem können die Besucher unterwegs der Caféhausmusik zwischen den Bücherständen lauschen.

200. Todestag von Brockhaus

In Kürze jährt sich der 200. Todestag des Verlegers Brockhaus, geboren 1772 in Dortmund und verstorben am 20. August 1823. „Wir haben unsere Aussteller darum gebeten, ein Exemplar seines Lebenswerks mitzubringen: das Brockhaus Conservations-Lexikon. Bringt einen Brockhaus mit, egal welche Ausgabe“, meint Rainer Heeke. Schließlich galt es einst als Standardwerk in jedem Haushalt. Mit der Gewissheit, dass die Daten über Jahrhunderte geprüft und gesichert wurden.

So können Leser hier auch ein Stück in der Zeit zurückreisen und an verschiedenen Bücherständen in seinem Lebenswerk blättern. Das Brockhaus Conservations-Lexikon wurde seit 200 Jahren immer wieder aktualisiert und neu aufgelegt. Mittlerweile ist der Druck des Lexikons in Buchform einstellt worden. Den Verlegern schien der Druck im digitalen Zeitalter mit modernen Suchmaschinen wie Google und Wikipedia überholt.

Büchermärkte sind weggebrochen

Anderenorts, wie zum Beispiel in Münster, ist der Büchermarkt komplett weggebrochen: „Es gibt kaum Nachwuchs bei den Antiquaren“, bedauert Heeke. Auch durch die Zwangspause mit Corona sei vieles weggefallen. Er bleibt aber optimistisch. „Das Buch wird bleiben“, verspricht er. Wie schrieb nicht einst schon der französische Schriftsteller André Malraux: „Wer in der Zukunft lesen will, muss in der Vergangenheit blättern.“

Fest etabliert hat sich beim Raesfelder Büchermarkte mittlerweile, dass der Heimatverein Raesfeld traditionsgemäß alle Aussteller vor Marktbeginn zu einem Händlerfrühstück einlädt. Dabei unterstützt das Ortsmarketing Raesfeld den Verein tatkräftig. Für Speis und Trank für die Besucher sorgen die umliegenden Gastronomien.

Rollender Spaß für Kinder und Jugendliche: Mit dem Skateboard durch die Sommerferien

„Hokus-Fokus“: Verein will ärmeren Familien Hypnosetherapie ermöglichen

Mehr Stellen, weniger Bewerber: Ausbildungszahlen für die Geschäftsstellen Borken und Wesel