Diskutiertes Baugebiet in Erle Holzbauten „Im Erbgrund“ möglich

Diskutiertes Baugebiet in Erle: Holzbauten „Im Erbgrund“ möglich
Lesezeit

Die geplante Bebauungsplanänderung „Im Erbgrund“ sorgte in Raesfeld für Diskussionen. Bereits vor mehr als zwei Jahren machten sich Verwaltung und Politik daran, den Bebauungsplan zu ändern. Viele Anwohner der Erler Straßen Holten, Friedholt, Lammersmannstraße und Dechant-Karthaus-Straße befürchteten aber, Großinvestoren könnten die Flächen zusammenkaufen und größere Wohnblöcke bauen.

Mehr als 100 Unterschriften kamen damals zusammen. Die Anwohner sorgten dafür, dass die Gemeinde den Plan auf Eis legen musste, wie Bürgermeister Martin Tesing sagte. Damit vom Tisch war die Änderung aber nicht. Vielmehr wollte die Gemeinde den Anwohnern den Plan in einer Bürgerversammlung vorstellen. Weil es die Pandemie lange nicht zuließ, war diese Versammlung erst im Oktober 2022.

Dort nahm die Verwaltung um Bauamtsleiter Bernd Roters die Anregungen der Anwohner auf. Mit dem Ergebnis, dass die Bebauungsplanänderung kommen soll, es aber einige Änderungen gibt. Die Sorge vor großen Bauten nimmt die Verwaltung den Bürgern. Die Baukörperhöhe ist reguliert. Es darf nicht höher gebaut werden, als die bereits bestehenden Gebäude dort sind.

Weiterhin dürfen auf jedem Grundstück maximal zwei Wohneinheiten entstehen. Und das auch nur, wenn die Mindestgröße der Baugrundstücke 500 Quadratmeter beträgt. Das heißt: Ist ein Baugrundstück „nur“ 499 Quadratmeter groß, darf dort nur eine Wohneinheit gebaut werden.

In diesem Punkt ging die Verwaltung auf die Anwohner zu. Im ersten Entwurf war die Rede von mindestens 400 Quadratmetern, ehe eine zweite Wohneinheit errichtet werden darf. „Dort entstehen keine Mehrfamilienhäuser. Diese Angst können wir den Bürgern nehmen“, sagte Bauamtsleiter Roters am Montag (31. Januar) im Planungsausschuss der Gemeinde.

Holzbauten möglich

Etwas anders könnte sich dagegen bald das Aussehen des Wohngebietes darstellen. Denn auf Anregung von Henry Tünte, Ratsmitglied der Grünen, hat der Planungsausschuss beschlossen, unter Klimagesichtspunkten auch Holzbauten zu ermöglichen.

Holzbauten könnten dazu führen, dass größere Mengen CO2 langfristig gebunden bleiben und energiebedingte CO2-Emissionen gesenkt werden. Im Gegensatz zu Baumaterialien wie Ziegel, Zement und Stahl wird Holz nicht mit hohem Energieaufwand und hohen CO2-Emissionen künstlich hergestellt, sondern wächst auf natürliche Art und Weise.

CDU geteilter Meinung

Die CDU war geteilter Meinung. Teilweise unterstützte sie den Antrag, weshalb er mit sieben Stimmen dafür gegen vier Stimmen aus der CDU dagegen angenommen wurde. Damit wäre es Bauwilligen möglich, von der jetzigen Klinkerbauweise abzurücken.

Die Sorge einiger Bürger, dass es in Zukunft im Wohngebiet zu wenige Parkplätze geben könnte, wollte wiederum Bauamtsleiter Roters den Anwohnern nehmen: „Die Autos werden wohl auf den eigenen Grundstücken und nicht auf der Straße stehen. Bei Mehrfamilienhausbebauung hätten wir mehr Probleme, denn dann stehen die Menschen eher auf der Straße als auf dem eigenen Grundstück.“

Erler Femeiche: Ein Naturdenkmal mit langer Geschichte

Haus für Menschen mit Behinderung: Startschuss für Neubau ist gefallen

„Schloss Schermbeck“?: Was die Künstliche Intelligenz über Schermbeck und Raesfeld weiß