Haus für Menschen mit Behinderung Startschuss für Neubau ist gefallen

Haus für Menschen mit Behinderung: Startschuss für Neubau ist gefallen
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„Wir haben einen hohen Bedarf für diese Menschen“, sagt Marc Lichte, Geschäftsführer der Lebenshilfe Borken. In Raesfeld ist der Startschuss gefallen für den Neubau des Wohnhauses für Menschen mit Behinderung. Zwei Lücken soll der Bau in Raesfeld schließen.

Die Baulücke im Ort bedient der Bau einerseits. Andererseits aber schließt das Wohnhaus auch die Angebotslücke im Ort. „Überall werden Wohnplätze gebraucht für Menschen mit Behinderung“, sagte Marc Lichte auf Anfrage dieser Redaktion. „Wir haben die Verpflichtung, das Haus zu bauen.“

Einer Verpflichtung, der die Lebenshilfe Borken gerecht werden will – trotz der Kosten und Umstände. 1,7 Millionen Euro Baukosten sind für das Vorhaben veranschlagt. Neben dem Projekt in Raesfeld laufen aktuell Arbeiten an einem Wohnhaus für Menschen mit Behinderung in Heiden. „Trotz der Sanierung in Heiden konnten wir nicht vom Bau in Raesfeld zurücktreten. Die Menschen mit Behinderung brauchen Unterstützung“, so Lichte.

Mehrere Bewerbungen für das Haus gebe es, so der Lebenshilfe-Geschäftsführer beim offiziellen Spatenstich des Baus. Auch von Menschen aus Raesfeld und Erle. Lichte ergänzte, wie die Borkener Zeitung berichtet, die Lebenshilfe versuche, das zu berücksichtigen.

Siegfried van Husen lebt in der Borkener Wohnstätte, Mechthild Heinz aus Erle wird ambulant betreut. Sie schilderte eine besondere Situation, in der Betreuung notwendig ist. Lichte betonte grundsätzlich, es gebe Menschen, die auf eine 24-Stunden-Betreuung angewiesen sind. Ein Pflegeheim der Altenhilfe sei sonst die Alternative.

So soll das Haus von innen aussehen: die acht Wohnungen außen, innen ein großer Gemeinschaftsraum.
So soll das Haus von innen aussehen: die acht Wohnungen außen, innen ein großer Gemeinschaftsraum. © Lebenshilfe Borken

Diese 24-Stunden-Betreuung ist im Lebenshilfe-Wohnhaus in Raesfeld vorgesehen. Insgesamt entstehen acht Wohnungen - jede mit einer eigenen Küche. Das Zeichen: „Wir sind überzeugt, dass Menschen mit Behinderung in einem richtigen Apartment mit mehr Aufgaben auch mehr Möglichkeiten haben, sich weiterzuentwickeln.“

Eine Besonderheit im Wohnhaus am Binsenweg: Es gibt einen Gemeinschaftsraum, den nicht nur die Bewohner nutzen können. Zum einen steht er natürlich zur Verfügung, damit sich die Bewohner untereinander austauschen können. Zum anderen können dort beispielsweise Bastelkurse oder Nachbarschaftsfeste gefeiert werden. „In diesem Raum soll der Kontakt von Menschen mit und ohne Behinderung möglich sein“, so Lichte.

So soll das Haus am Binsenweg aussehen.
So soll das Haus am Binsenweg aussehen. © Architekt Hetkamp

Die ersten Gespräche begannen 2020 mit der Gemeinde Raesfeld, erinnerte Johannes Kuhlmann, der Vorsitzende der Lebenshilfe, an den Anfang des Projekts beim Spatenstich. „Das Wohnen ist eine zentrale Leistung der Lebenshilfe“, sagte er. Und dieses Angebot gebe es bisher in Raesfeld nicht. Es sei Ziel der Lebenshilfe, mit ihren Angeboten „in die Fläche zu gehen“.

Mit 20 Familien arbeite der Verein in Raesfeld zusammen. Mit dem neuen Haus soll angesichts der langen Warteliste für Wohnplätze „ein bisschen Abhilfe“ geschaffen werden. Marc Lichte ergänzte, dass 70 Personen auf dieser Warteliste stehen. Insofern benötige die Lebenshilfe mehr Geld und Unterstützung, betonte er, um hier weitere Angebote machen zu können. Die jetzige Investition nannte er „ein dickes Brett“ für den Verein.

Bedarf ist gegeben

Jeweils vier Wohnungen sollen barrierefrei und rollstuhlgerecht ausgebaut werden. Wortwörtlich befinde sich alles unter einem Dach, so das Prinzip der Planung. So sollen die Wohnungen an den Ecken errichtet werden, um im Erdgeschoss in der Mitte einen zentralen Bereich zu schaffen. Ferner sollen die Bewohner Rückzugsräume erhalten. Jede Wohnung erhalte zudem eine überdachte Terrasse oder Loggia.

Der Zeitplan ist eng: Ende Februar 2024 ist der Einzug der Bewohner geplant. „Das ist ein straffes Programm“, so Lichte. Die Lebenshilfe setze bewusst auf regionale Firmen, mit denen die Vorgabe zu schaffen sei.

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