Erler Bürger setzen sich für ihr Jugendhaus ein Unterschriften für den Erhalt gesammelt

Bürger sammelten Unterschriften für den Erhalt des Jugendhauses Erle
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Über 1.500 Unterschriften gab es zur Online-Petition „Rettet das Jugendhaus Erle“. Hinzu kam eine Mahnwache vor dem Gebäude mit rund 250 Teilnehmern, auch die rege Teilnahme an einer öffentlichen Ratssitzung der Bürger zeigte, wie wichtig den Menschen in der Gemeinde das Jugendhaus Erle ist.

Sie alle machen sich für den Erhalt des Jugendhauses Erle stark. „Das bestärkt uns darin weiterzumachen“, erklärt Manuel Jakob, der selbst als Kind im Jugendhaus ein Stück weit „zu Hause“ war. Nun sind auch seine beiden Kinder dort angekommen.

Jugendarbeit und Integration

Den Erlern sei klar, dass es weitere Unterkünfte für Flüchtlinge braucht und diese sollen sie auch bekommen. Doch das Jugendhaus Erle möchten die Initiatoren weiter als solches nutzen. Für die Jugendarbeit und die Integration, die auch geflüchtete Kinder mit einschließt. Für Menschen, die zur offenen Weihnacht kamen und hier Zusammenhalt und Gemeinschaft erlebten.

„Dass die Jugendarbeit mit dem Ersatzquartier in der Erler Sporthalle unverändert fortbestehen könne, ist realitätsfernes Wunschdenken der Politik!“, heißt es im Aufruf für die Antragsunterzeichnung.

„Das Jugendhaus Erle ist Zuhause, sicherer Hafen, Ort der Freude und des Lernens für unsere Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Das Jugendhaus Erle ist ein unverzichtbarer Bestandteil der sozialen Infrastruktur und der sozialen Jugendarbeit der Gemeinde.“

Mit dem stillen Protest kam die Idee, das Bürgerbegehren ins Leben zu rufen. Kürzlich sammelten die Erler weitere Unterschriften für einen Antrag, den sie jetzt im Raesfelder Rathaus abgaben, mit der Frage: „Sind Sie dafür, dass das bisherige Jugendhaus Erle in der Silvesterstraße 20 künftig ausschließlich für Jugendaktivitäten und Integration genutzt wird, anstatt es als Flüchtlingsunterkunft zu nutzen?“

Eine kleine Gruppe aus 15 Menschen ist nun im Hintergrund beteiligt und zuversichtlich, dass sie den Ratsbeschluss noch rückgängig machen können. 25 Unterschriften brauchte es für den Antrag. Rund 60 Personen haben unterschrieben. Als Hauptvertreter wurden Michel Opolony, Andreas Mertens und Patrick Regner ernannt.

Erst kürzlich zeigte sich, wie wichtig das Jugendhaus Erle sei: So falle zum Beispiel das OGS-Angebot flach, weil keine Tische im Jugendhaus mehr da sind, so Manuel Jakob. Auch die Offene Weihnacht werde ihm zufolge mit dem Beschluss mutmaßlich wegfallen.

Das Bürgerbegehren dient dem Zweck, den gefassten Ratsbeschluss zu korrigieren. Damit es zu einem Ratsentscheid kommt, müsste das Bürgerbegehren von neun Prozent der Raesfelder und Erler unterzeichnet werden. Dieser Prozentsatz ist für die Gemeinde Raesfeld mit rund 11.400 Einwohnern gültig. Die Unterzeichner fordern die Gemeinde Raesefld auf, in Textform eine Einschätzung der „mit der Durchführung der verlangten Maßnahme verbundenen Kosten [...] dem Unterzeichnern mitzuteilen.“ Während sie auf die Informationen warten, wollen die Initiatoren nicht untätig bleiben und sich weiterhin für ihr Jugendhaus stark machen.

Bürgerforum Raesfeld Erle

So haben sie die Initiative „Bürgerforum Raesfeld Erle“ ins Leben gerufen, die aus dem Herzen der Gemeinde heraus entstanden ist, werden Erler auf dem Laufenden gehalten. Gegründet wurde die neue Initiative von engagierten Menschen, die sich für eine „transparente und bürgernahe Kommunalpolitik“ einsetzen. „Wir sind die Stimme der Gemeinschaft, ein Sprachrohr für die Anliegen und Ideen aller Einwohnerinnen und Einwohner“, heißt es dort.

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